Etliche Glätteunfälle in der Region – Lkw blockiert A26-Auffahrt, Autofahrer stirbt auf A1

Der verunglückte Sattelschlepper blockierte die A26-Auffahrt in Horneburg. Foto: Polizei
Ein Lastwagen hat am Dienstagmorgen die A26-Auffahrt in Horneburg blockiert. Die Auffahrt war zeitweise gesperrt, es gab größere Rückstaus. Auch in den Nachbarkreisen kam es zu zahlreichen Unfällen. Ein junger Mann starb.
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Letztes Update um 20 Uhr.
Der Schneefall und die damit verbundene Glätte haben am Dienstagvormittag für erhebliche Verkehrsbehinderungen im Landkreis Stade gesorgt.
Die Autobahnauffahrt Horneburg musste fast drei Stunden gesperrt werden, berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Ein Sattelzugfahrer habe beim Auffahren auf die Autobahn auf nicht geräumter Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war leicht in die Schutzplanke gefahren.
Der Mann habe sein schweres Fahrzeug nicht aus eigener Kraft wieder auf die Straße bekommen können und blockierte bis zum Eintreffen eines Bergungsfahrzeuges bis etwa 10 die A26-Auffahrt. Der Verkehr sei über die Bundesstraße 73 umgeleitet worden, es gab erhebliches Rückstaus.
Weitere Glätte-Unfälle im Kreis Stade
Die Polizei hat eine stichwortartige Chronologie der übrigen witterungsbedingte Unfälle am Dienstagvormittag im Landkreis Stade zusammengestellt:
- 5.24 Uhr: Kreisstraße 77 zwischen Hollenbeck und Klein Hollenbeck - Auto gegen Strompfosten
- 6.41 Uhr: Kreisstraße 73 zwischen Goldbeck und Ramstorf - Wagen im Graben
- 7.04 Uhr: Harsefeld Hauptstraße - Pkw gegen Pkw
- 7.10 Uhr: Stade, Harsefelder Straße, Auto gegen Auto
- 7.14 Uhr: Anschlussstelle Jork A26 auf dem dortigen Zubringer, Wagen gegen Wagen
- 8 Uhr: Stade, A26, Abfahrt Stade Ost, Lastwagen quer in der Abfahrt(siehe oben)
- 8.03 Uhr: Jork, Schulstraße, Taxi gegen Auto
- 8.40 Uhr: Buxtehude, Dammhauser Straße, Wagen gegen Wagen
- 8.54 Uhr: Buxtehude, Harburger Straße, Auto gegen Auto
- 9 Uhr: Bargstedt, Rosenweg, Pkw gegen Verkehrsschild
- 9.42 Uhr: Landesstraße 124, Ahlerstedt Richtung Hollenbeck, Auto im Graben
- 10.09 Uhr: Ahlerstedt, Dorfstraße, LKW gegen PKW
- 10.52 Uhr: Freiburg, Eschweg, LKW von Fahrbahn abgekommen
Autofahrer stirbt bei schwerem Unfall im Kreis Rotenburg
Ein Autofahrer ist bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A1 zwischen den Anschlussstellen Stuckenborstel und Bockel ums Leben gekommen. Der Mann sei kurz vor 12 Uhr mit seinem BMW auf dem linken der drei Fahrstreifen in Richtung Hamburg unterwegs gewesen, wo er auf eine durch die Autobahnpolizei Sittensen abgesicherte Unfallstelle zukam.
Dort stand den Angaben zufolge ein an dem Unfall beteiligter Sattelzug auf dem Seitenstreifen. „Der 30-Jährige verlor bei winterlichen Straßenverhältnissen die Kontrolle über sein Fahrzeug und schleuderte mit der Fahrerseite gegen den Sattelauflieger“, berichtet der Pressesprecher der Rotenburger Polizei, Heiner van der Werp. Der Mann habe sich bei dem Aufprall so schwere Verletzungen zugezogen, dass er an der Unfallstelle verstarb.

Ein 30-Jähriger am Dienstag bei einem Unfall auf der A1 im Kreis Rotenburg ums Leben gekommen. Foto: Polizei
Linienbus rutscht in Neugraben von der Straße
Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, war am Nachmittag ein Linienbus auf der Francoper Straße in Neugraben verunglückt. Der Bus sei von der schneebedeckten Straße abgekommen und den Seitenraum geraten. Dort sei das Gefährt in bedrohliche Schieflage geraten. Von den 40 Fahrgästen seien drei verletzt worden und vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Fahrgäste seien zunächst in dem Bus eingeschlossen gewesen. Die Türen hätten sich nicht mehr öffnen lassen. Die Feuerwehr habe mit einem Spezialfahrzeug die Menschen befreien können.
Verletzte und Blechschäden in Stader Nachbarkreisen
Das Wetter sorgte am Morgen auch für Verkehrsbehinderungen auf der Bundesstraße 75 im Landkreis Rotenburg. Die Strecke zwischen Scheeßel und Lauenbrück war zeitweise komplett gesperrt.
Auf der Landesstraße 142 zwischen dem Tister Ortsteil Burgsittensen und Vearloh ist am Dienstagmorgen ein Pkw im Graben gelandet. Der leicht verletzte Fahrer wurde vom Rettungsdienst versorgt.

Der verunfallte Pkw im Graben. Foto: Feuerwehr
Nach über einer Stunde war der Einsatz beendet. Für die Bergungsmaßnahmen musste die Landesstraße zeitweise voll gesperrt werden. Aufgrund der glatten Fahrbahn war die Fahrt zur Einsatzstelle nur sehr vorsichtig möglich.
Eine 57-jährige Radfahrerin ist am Montagmorgen bei winterlichen Straßenverhältnissen mit ihrem Rad zu Fall gekommen, das meldet die Rotenburger Polizei. Die Frau sei gegen 8 Uhr in der Adolf-Wischmann-Straße Straße unterwegs gewesen, als sie auf der glatten Fahrbahn stürzte. Sie zog sich dabei leichte Verletzungen zu.
Drei Leichtverletzte bei Glätteunfällen meldet die Polizei für den Landkeis Cuxhaven:
Am Montagabend verletzte sich eine 21-jährige Bremerhavenerin bei einem Verkehrsunfall im Bereich Hagen im Bremischen leicht, so Polizeisprecher Stephan Hertz. Zuvor sei die Frau mit ihrem Skoda ins Schleudern geraten. Dabei kollidierte sie mehrfach sowohl mit Seiten- als auch mit Mittelschutzplanke. Die Bremerhavenerin wurde vorsorglich in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, so Hertz. Am 14 Jahre alten Pkw entstand wirtschaftlicher Totalschaden.
Am Dienstagmorgen gab es einen Unfall mit zwei Wagen auf dem Verzögerungsstreifen. Ein 23-jähriger Hagener habe seinen Skoda nicht mehr rechtzeitig Anhalten können und fuhr auf den Volkswagen einer 41-Jährigen auf. Die Brakerin verletzte sich leicht. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf den niedrigen vierstelligen Euro-Bereich.
Ebenfalls am frühen Dienstagmorgen kam es zu einem Verkehrsunfall zwischen den Anschlussstellen Uthlede und Schwanewede in Fahrtrichtung Bremen. Dabei habe ein 46-jähriger die Kontrolle über seinen Mercedes verloren, kollidierte mit der Mittelschutzplanke und kam anschließend auf dem Hauptfahrstreifen mit seinem Pkw zum Stehen, so die Polizei. Eine 33-jährige Geestländerin konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte mit ihrem Mercedes gegen das beschädigte Auto des 46-jährigen Bremerhaveners. Dabei verletzte sich die 33-Jährige leicht. An den Autos entstand nach Polizeiangaben erheblicher Sachschaden.
20 glättebedingte Unfälle meldet die Polizei im Landkreis Harburg für die Zeit zwischen 5 und 11 Uhr. „Dabei handelte es sich überwiegend um kleine Unfälle mit Blechschaden, weil Bremswege falsch eingeschätzt wurden oder infolge nicht angepasster Geschwindigkeit Lenkmanöver fehlschlugen“, berichtet Polizeisprecher Jan Krüger.
Ein schwerer Unfall habe sich gegen 6.40 Uhr auf der Winsener Straße in Seevetal-Maschen ereignet. Dort sei ein mit drei Personen besetzter Lkw nach links von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der 28-jährige Fahrer sei im Führerhaus eingeklemmt und schwer verletzt worden. Die Feuerwehr musste ihn mit schwerem Gerät befreien. Der Mann wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Der Beifahrer wurde leicht verletzt. Die K 86 war für rund zwei Stunden voll gesperrt. Dadurch kam es zu eheblichen Beeinträchtigungen im Berufsverkehr, so die Polizei.
Köhlbrandbrücke kurzzeitig gesperrt
Die Polizeisprecher der Lagezentren in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern konnten am Dienstagmorgen von keinerlei Glätteunfällen berichten. In den meisten Regionen im Norden funktioniere der Winterdienst im Vergleich zu vergangenen Jahren erstaunlich gut, hieß es.
Die Köhlbrandbrücke in Hamburg musste in den Morgenstunden kurzzeitig gesperrt werden. Dort hatten sich mehrere LKWs aufgrund von Glätte festgefahren. Insgesamt müssen Autofahrer auf Hamburgs Straßen und um Hamburg herum am Montagmorgen geduldig sein. Es herrsche dichter, zäh fließender Verkehr, teilte ein Sprecher der Verkehrsleitstelle am Morgen mit. Mehrere längere Staus seien entstanden. Darunter zehn Kilometer auf der A7 zwischen Fleestedt und Waltershof, acht Kilometer auf der A1 zwischen Maschen und Stillhorn und mindestens fünf Kilometer auf der A24 bis zurück zum Horner Kreisel.
Auf A1-Stauende aufgefahren - Fahrer eines Kleintransporters tot
Bei einem Auffahrunfall an einem Stauende auf der Autobahn 1 bei Osnabrück ist ein Mann ums Leben gekommen. Aus zunächst ungeklärter Ursache sei der Mann mit seinem Kleintransporter in Fahrtrichtung Münster auf einen Lastwagen aufgefahren, teilte die Polizei am Dienstag mit. Er starb noch an der Unfallstelle. Die Bergung läuft noch. Grund für den Stau waren der Brand eines Lastwagens am späten Montagabend und eine Vollsperrung der Autobahn. Es gebe erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch die Bundesstraße 68 als Ausweichstrecke sei überlastet.
Kind bei Schulbusunfall im Erzgebirge getötet - viele Verletzte
Bei einem Unfall mit einem Schulbus im Erzgebirge ist am Dienstagmorgen ein Kind getötet worden. Es handelt sich bei dem Opfer um einen Schüler, wie die Polizei mitteilte. Zudem seien zwei Erwachsene, darunter der Busfahrer, schwer verletzt worden. Mindestens zehn weitere Schulkinder wurden verletzt und vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Das Alter des getöteten Jungen und der Verletzten teilte die Polizei nicht mit.
Der Bus war in Sehmatal seitlich mit einem Fahrzeug des Winterdienstes zusammengestoßen, wie ein Polizeisprecher sagte. Anschließend prallte der Bus frontal gegen einen Baum. Der Aufprall war derart heftig, dass das Fahrzeug auf den vorderen zwei Metern komplett zerstört wurde.
Noch ist die Unfallursache nicht geklärt. Nach erster Einschätzung der Polizei war es zum Unfallzeitpunkt auf der Straße glatt. Der Unfalldienst ist vor Ort und ermittelt, wie ein Polizeisprecher sagte.
Auto kracht bei Glätte in querstehenden Lkw - Zwei Tote
Zwei Menschen sind bei einem Zusammenstoß von einem Auto mit einem Sattelzug auf der Autobahn 8 in Oberbayern gestorben. Das Auto sei in der Nacht zum Dienstag unter das Heck des Sattelzugs geraten, der bei Odelzhausen (Landkreis Dachau) quer auf der Autobahn stand, teilte die Polizei mit. „Zum Unfallzeitpunkt war die Teerdecke der Fahrbahn durch überfrierende Nässe spiegelglatt.“
Der Fahrer und der Beifahrer in dem Auto erlitten tödliche Verletzungen. Ihre Identität war zunächst nicht bekannt. Der 64-jährige Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt. Die Autobahn war in Fahrtrichtung München mehrere Stunden gesperrt.
Flüge von und nach München fallen am Hamburger Flughafen aus
Der starke Schneefall im Süden Deutschlands hat auch am Dienstag Auswirkungen auf den Flugverkehr am Hamburger Flughafen. Laut der Webseite des Hamburger Flughafens waren am Dienstagmorgen fast alle An- und Abflüge von und nach München gestrichen. Bereits am Wochenende waren mehrere Verbindungen zwischen der bayrischen Landeshauptstadt und Hamburg witterungsbedingt entfallen.
Am Dienstag meldete der Münchener Flughafen, dass der Flugverkehr wegen Eisregen wie schon am Montag angekündigt bis 12 Uhr mittags vollständig eingestellt sei. Die Betriebsflächen müssten enteist werden. Reisenden sollten aber damit rechnen, dass aus Sicherheitsgründen auch im weiteren Tagesverlauf die meisten Flüge ausfallen müssten.
Wetterdienst kündigt für Dienstag Neuschnee an
Der Deutsche Wetterdienst kündigt für Dienstag bis zu acht Zentimeter Neuschnee an, lokal sogar bis zu 15 Zentimeter. Dabei sollen Temperaturen bis minus sechs Grad möglich sein. Insgesamt herrsche erhöhte Glättegefahr. Das soll auch in den kommenden Tagen so bleiben - auch wenn ab Mittwoch die Temperaturen leicht über null Grad steigen sollen. (fe/bv/vdb/tip/dpa)

Der verunglückte Sattelschlepper blockierte die A26-Auffahrt in Horneburg. Foto: Polizei