Frau erwischt falsche Handwerker in Neu Wulmstorf – Betrugsversuche in Stade

Sie bieten freundlich an, einen Schaden im Dach auszubessern. Doch dann ertappt eine Neu Wulmstorferin die vermeintlichen Handwerker auf frischer Tat. Auch in Stade waren Betrüger am Werk.
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Neu Wulmstorf. Zwei Männer klingelten am Donnerstag (25. September 2025) an der Tür eines Reihenhauses im Postweg in Neu Wulmstorf. Die Männer gaben sich den Bewohnern gegenüber als Handwerker aus. „Sie gaben an, bei Arbeiten im Nachbarhaus einen Schaden in der Dacheindeckung festgestellt zu haben, und boten an, diesen gleich zu reparieren“, berichtet der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, Jan Krüger.
Verdächtige Geräusche aus dem Schlafzimmer
Die Bewohner ließen die Männer ins Haus, damit diese Schaden begutachten konnten. Die Täter veranschlagten mehrere tausend Euro an Reparatur- und Materialkosten.
Während der Ehemann sich zur Bank begab, um dort Bargeld abzuheben, bemerkte die Frau plötzlich Geräusche aus dem Schlafzimmer. „Sie überraschte einen der beiden Männer dabei, wie er gerade Schubladen durchwühlte“, sagt Krüger. Beide Täter verließen daraufhin fluchtartig das Haus.
Gibt es weitere Opfer?
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war es den falschen Handwerkern nicht gelungen, bei dem Ehepaar Diebesgut zu erbeuten. Der Vorfall sei den Beamten erst verspätet gemeldet worden, so Harburgs Polizisprecher.
Die beiden Täter waren circa 160 beziehungsweise 185 cm groß. Sie trugen schwarze Kleidung mit grauen Westen. Beide hatten schwarzes Haar und Dreitagebart.
„Möglicherweise haben die Männer auch bei anderen Anwohnern ihr Glück versucht“, sagt Jan Krüger. Die Polizei Neu Wulmstorf nimmt Hinweise zu den Männern unter der Tel.-Nr. 040 33441990 entgegen.
Stade im Fokus der Betrüger
Am Donnerstag riefen Betrüger vermehrt Menschen in Stade an. Etwa 25 Meldungen gingen bisher bei der Polizei ein, berichtet Matthias Bekermann, Sprecher der Polizeiinspektion Stade.
„Die Betrüger versuchten mit zwei bekannten Maschen die Angerufenen um Geld und Wertgegenstände zu bringen“, teilt Bekermann mit.
Schockanrufe und falsche Polizisten
Einige Stader erhielten Schockanrufe, bei denen ein Angehöriger einen schweren oder tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben sollte. Die Betrüger gaben sich als Polizisten oder Staatsanwälte aus und forderten die Zahlung einer Kaution, um den Angehörigen vor einer Haftstrafe zu bewahren.
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Bei anderen Stadern meldeten sich falsche Polizeibeamte, die von einem Einbruch in der Nachbarschaft berichteten. Dabei sei ein Einbrecher gefasst worden, weitere Täter seien jedoch geflüchtet. Man habe einen Zettel mit Adressen gefunden und befürchte nun einen Einbruch bei den Angerufenen. Um Bargeld, Schmuck und sonstige Wertsachen vor den Tätern zu schützen, wurde die Abholung durch die Polizei angeboten.
„Den Ermittlern in Stade sind bisher keine Fälle bekannt geworden, bei denen die Täter Erfolg hatten“, teilt der Polizeisprecher mit. Die meisten Angerufenen hätten die betrügerischen Absichten sofort erkannt und richtig reagiert, sie legten einfach auf. (pm/set)