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Mann randaliert in Arztpraxis – Polizistinnen verletzt

In Tostedt hat ein 24-jähriger Mann für einen Polizeineinsatz in einer Arztpraxis gesorgt (Symbolbild).

In Tostedt hat ein 24-jähriger Mann für einen Polizeineinsatz in einer Arztpraxis gesorgt (Symbolbild). Foto: Daniel Karmann/dpa

Ein 24-jähriger Mann weigert sich, eine Arztpraxis in Tostedt zu verlassen. Als die Polizei gerufen wird, eskaliert die Situation. Zwei Beamtinnen werden verletzt.

Von Redaktion Donnerstag, 16.05.2024, 15:30 Uhr

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Tostedt. Die Polizei sei am Mittwoch gegen 11.25 Uhr in die Arztpraxis an der Kastanienallee in Tostedt alarmiert worden, teilt der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, Jan Krüger, mit.

Der 24-Jährige habe sich trotz Hausverbots in der Praxis aufgehalten und sich geweigert, diese zu verlassen. Auch die Aufforderung der zwei Polizistinnen, die Praxisräume zu verlassen, habe der Mann ignoriert.

Dann eskalierte die Situation: „Bei der Durchsetzung des Platzverweises schlug und trat der Mann dann plötzlich um sich, versuchte, die im Holster befindliche Pistole einer Beamtin zu ergreifen“, berichtet Jan Krüger. Die beiden Beamtinnen hätten daraufhin Pfefferspray eingesetzt. Sie brachten den Mann zu Boden und legten ihm Handschellen an. „Bei der Auseinandersetzung wurden die beiden Polizistinnen leicht verletzt“, sagt der Polizeisprecher.

Der 24-jährige Beschuldigte wurde mit zur Dienststelle genommen. Nach einer ärztlichen Begutachtung seines Gesamtzustandes wurde er in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen. Gegen den Mann wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet.

Gewalt gegen medizinisches Personal

Immer wieder rasten Menschen in Arztpraxen aus. Im Januar hatte ein 29-jähriger Mann in der Psychiatrie des Diakonieklinikums in Rotenburg randaliert und Inventar zerstört. Die Polizei musste eingreifen und den 29-Jährigen in Gewahrsam nehmen.

Ein ähnlicher Vorfall ging im Landkreis Stade schlimmer aus: Im November 2022 hatte der 24-jährige Patient in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie des Stader Elbe Klinikums Pflegepersonal und einen 35-jährigen Arzt angegriffen. Der Mediziner wurde dabei so schwer verletzt, dass er in der Notaufnahme behandelt werden musste.

Das Landgericht Stade hat den an paranoider Schizophrenie Erkrankten im Juni 2022 für schuldunfähig erklärt und zur weiteren Behandlung die Unterbringung hinter Gittern in einer psychiatrischen Klinik auf der Grundlage von Paragraf 63 angeordnet. Das Gericht bezeichnete die Tat damals als „Gewaltexzess“. Ohne stationäre Behandlung und Einnahme von Psychopharmaka bliebe der Mann eine tickende Zeitbombe.

Schon 2013 war im Elbe Klinikum eine Krankenschwester in der Notaufnahme von einem Patienten mit einer Schere angegriffen und schwer verletzt worden. (set)

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