Vernetzung soll Leben retten: Stader Ärzte kämpfen gegen den Herztod

Dr. Philipp Sebastian organisierte das Ärzte-Symposium gemeinsam mit Dr. Stephan Brune. Foto: Elbe Kliniken/Martin Elsen
Herzerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Zwei Stader Ärzte wollen dafür sorgen, dass die medizinische Versorgung und die Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Praxen im Landkreis und der Region besser werden.
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Landkreis. Gemeinsam für die Gesundheit der Menschen in der Region und gegen den Herztod: Die Klinik für Kardiologie des Elbe Klinikums Stade hatte zusammen mit dem Bund der niedergelassenen Kardiologen zu einem Symposium zur Herz- und Lungengesundheit eingeladen.
Die Veranstaltung richtete sich nicht nur an spezialisierte Kardiologen im Krankenhaus oder in der Praxis, sondern insbesondere auch an Allgemeinmediziner und fachärztlich tätige Internisten sowie kardiologisch interessierte Mediziner aller anderen Fachrichtungen.
Es gibt zu wenig Austausch zwischen den Medizinern
Organisiert wurde das Symposium in der Stader Seminarturnhalle von Dr. Sebastian Philipp, Chefarzt der Kardiologie des Elbe Klinikums, und Dr. Stephan Brune, Kardiologe in Stade und Vorsitzender des Bezirksausschusses der niedergelassenen Ärzte der Bezirksstelle Stade der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen.
„Was in der heutigen Zeit verloren geht, ist der Austausch der Ärzte untereinander - gerade im lokalen Bereich“, beschreibt Sebastian Philipp, Ärztlicher Direktor am Elbe Klinikum und Privatdozent, die Motivation, den Kongress auszurichten. Das gemeinsame Symposium soll genau dem entgegensteuern. Es war bereits die siebte Veranstaltung dieser Art.
Herzkreislauferkrankungen: Jeder Dritte stirbt daran
Die Notwendigkeit für den Austausch zwischen Spezialisten und Allgemeinmedizinern ergibt sich aus der Zahl der Vorerkrankungen bei Not- und Todesfällen: Von 100 verstorbenen Menschen in Deutschland litt 2021 laut Statistischem Bundesamt jeder Dritte an einer Herzkreislauferkrankung.
Der Deutsche Herzbericht 2022 nennt als häufigste Todesursache die koronare Herzkrankheit. Der Herzinfarkt liegt auf dem vierten Platz der Statistik, Herzinsuffizienz oder Herzschwäche belegen Rang sechs. Zudem finden sich die hypertensive Herzkrankheit und Vorhofflimmern unter den zehn häufigsten Todesursachen.
Die Teilnehmerzahlen am Symposium steigen von Jahr zu Jahr. „Wir haben hier in Stade ein großes Forum, das den fachlichen Austausch zwischen Herz- und Lungenfachärzten und den niedergelassenen Ärzten organisiert“, sagt Sebastian Philipp.
Es geht bei den Fachvorträgen um aktuelle Fragestellungen und Therapiemöglichkeiten. „Es gibt eine unglaubliche Breite an Themen, die das Herz und die Lunge betreffen“, so Philipp.
Elbe Kliniken sind in vielen Bereichen auf Top-Niveau
Unter anderem soll aufgezeigt werden, was heutzutage in der Medizin und in den Elbe Kliniken Stade-Buxtehude möglich ist. Es geht zum Beispiel um den Weg von der Diagnose beim Arzt bis in die Elbe Kliniken, und wenn es gar nicht mehr weitergeht vor Ort, in die Universitätsklinik Eppendorf.
Die Elbe Kliniken und das UKE pflegen eine enge Zusammenarbeit. „Wir sind in vielen Bereichen auf dem Level von Universitätskliniken“, sagt Sebastian Philipp über den Standard im Elbe Klinikum.