Taschendieb schlägt auf Buxtehuder Weihnachtsmarkt auf Mann ein

Erst schlugen die beiden jugendlichen Räuber ihr Opfer, dann traten sie dem auf dem Boden liegenden 14-Jährigen mehrfach gegen den Kopf. Symbolfoto: dpa
Es begann mit einem Rempler, dann war die Geldbörse weg. Als das Opfer den Dieb verfolgte, wurde dieser handgreiflich – und war dabei bewaffnet.
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Wie die Polizei mitteilt, ist es am Mittwochnachmittag in der Fußgängerzone auf dem Buxtehuder Weihnachtsmarkt zu einem Taschendiebstahl mit anschließender Verfolgungsjagd gekommen. An einem Bratwurststand in der Lange Straße sei zunächst ein 53 Jahre alter Weihnachtsmarktbesucher aus Neu Wulmstorf gegen 15.30 Uhr von einem Unbekannten angerempelt worden. Der Mann habe unmittelbar bemerkt, dass ihm dabei das Portemonnaie aus der Gesäßtasche seiner Jeans entwendet wurde.
In der Geldbörse hatten sich laut Polizei mehrere Hundert Euro Bargeld, Schmuck sowie Papiere befunden.
Dieb auf Buxtehuder Weihnachtsmarkt hat Teleskopschlagstock dabei
Der 53-Jährige habe sich sofort umgedreht und sei dem flüchtenden Taschendieb nachgelaufen. "Als der Neu Wulmstorfer den Unbekannten einholen konnte, wurde er geschubst und in den Bauch geboxt", teilt Polizeisprecher Rainer Bohmbach mit. Zudem habe der Dieb einen schwarzen Teleskopschlagstock ("Totschläger") bei sich getragen und seinem Opfer damit gedroht.
So eingeschüchtert habe der Neu Wulmstorfer von dem Täter abgelassen. Der Taschendieb sei anschließend in unbekannte Richtung geflüchtet.
Täterbeschreibung: Polizei sucht diesen Taschendieb vom Buxtehuder Weihnachtsmarkt
Der laut Polizeiangaben akzentfrei Hochdeutsch sprechende Räuber wird als circa 1,80 Meter groß, schlank und circa 35 Jahre alt geschätzt. Er trug zur Tatzeit eine schwarze Jacke und eine schwarze Mütze.
Die Polizei sucht weitere Zeugen für den Vorfall und fragt: Wer hat den mutmaßlichen Täter beobachtet oder könne weitere Hinweise zu dem Mann geben? Hinweise nimmt das Buxtehuder Polizeikommissariat unter Telefon 04161/647115 entgegen.
Polizei: Das sind die Maschen der Taschendiebe auf Weihnachtsmärkten
Die Polizei wirbt bereits seit Beginn der Vorweihnachtszeit mit Plakaten vor Taschendieben auf Weihnachts- oder in Supermärkten. "Leider kommen, wie jedes Jahr, zur Weihnachtszeit wieder vermehrt Diebstähle aus Handtaschen auch in Buxtehude vor. Taschendiebe bevorzugen Orte, an denen sich viele Menschen aufhalten und dadurch Deckung bieten", heißt es in der Aufklärungskampagne.
Die Diebe arbeiten dabei oft auch in Gruppen. Einer lenke das Opfer ab, indem er es zum Beispiel anrempele, um eine Auskunft, Hilfe oder Geld bitte. Diesen Moment nutze dann ein weiterer Täter, um die Beute blitzschnell aus der Tasche oder der Kleidung zu stehlen.
Beliebt sei laut Polizei auch der Drängel-Trick: Ein Dieb rückt dabei unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die in der Manteltasche befindliche Geldbörse quasi „griffbereit“ anbiete.

Auf Weihnachtsmärkten haben Taschendiebe leichtes Spiel. Foto: Polizei
Eine weitere immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe sei, die Kleidung des potenziellen Opfers angeblich „versehentlich“ mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen, um durch den anschließenden Reinigungsversuch vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken. (tip/bt)
Damit Sie den Bummel über den Weihnachtsmarkt unbeschwert genießen können, gibt Ihnen die Polizei folgende Tipps:
- Nehmen Sie nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit, wie Sie tatsächlich benötigen.
- Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper.
- Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange" genommen werden.
- Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist und Ihnen Ihre Zahlungskarte entwendet wurde, lassen Sie diese sofort mit dem Sperrnotruf 116 116 sperren. Wenn sich Ihre Bank diesem Notruf nicht angeschlossen hat, wenden Sie sich direkt an Ihr Kreditinstitut.
- Sollten sie Opfer eines Taschendiebstahls werden, informieren sie sofort die Polizei (auch über Notruf 110), damit die Beamten noch eine Möglichkeit haben, erfolgreich nach den Dieben zu fahnden.
- Damit Ihre Debitkarte (z. B. girocard, früher EC-Karte) auch für das elektronische Lastschriftverfahren gesperrt werden kann, für das Sie lediglich eine Unterschrift brauchen, müssen Sie den Verlust bei der Polizei melden. Erst dann wird die Karte beim Bezahlen in Geschäften auch im Lastschriftverfahren abgelehnt.

Die Präventionsbeauftragte des Polizeikommissariat Buxtehude Maike Hesebeck. Foto: Polizei