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Verfolgungsjagd mit Randalen: Mann schießt mit Raketen auf Menschen und fährt Zeugin an

Kurioser Polizeieinsatz in Buxtehude.

Kurioser Polizeieinsatz in Buxtehude. Foto: Carsten Rehder/dpa

Ein wütender Randalierer in Buxtehude hielt die Beamten am Sonnenabendabend auf Trab: Ein Mann fuhr eine Frau mit einem Motorrad an, lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei - und drapierte gefährliche Feuerwerkskörper im Wohngebiet.

Von Redaktion Sonntag, 31.12.2023, 17:00 Uhr

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Buxtehude. Die Beamten der Buxtehuder Polizei waren am Sonnabendabend mit einem umfangreichen wie kuriosen Einsatz wegen eines 66-jährigen Mannes beschäftigt. Ausgelöst wurde der Einsatz durch eine Buxtehuder Anwohnerin im Sonnenweg, die der Polizei einen Scheeßeler meldete, der vor der Anschrift seiner Ex-Freundin erschien, schildert Polizeisprecher Daniel Kraus. Kurz zuvor seien mehrere Explosionen von Feuerwerkskörpern an dieser Stelle zu hören gewesen sein.

Mann fährt frontal auf Buxtehuderin zu

Die Buxtehuderin habe, gemeinsam mit ihrem Ehemann, den Scheeßeler angesprochen. „Er hantierte gerade an der Hecke vom Grundstück seiner Ex-Freundin und lief sofort weg“, heißt es im Bericht. In einer Nebenstraße hätten die beiden Zeugen den Mann erneut angetroffen: „Hierbei stieg der Scheeßeler auf ein Motorrad und fuhr auf die Buxtehuderin zu“, schildert Daniel Kraus den Ablauf. Die Buxtehuderin konnte noch zur Seite springen - aber das Vorderrad habe sie am Schienbein gestroffen.

Das Geschehen rund um den Mann nahm damit aber erst seinen Anfang: Der angeforderte Streifenwagen sei dem Motorradfahrer schon bei seiner Anfahrt in der Estebrügger Straße begegnet. Der Mann sei durch seine schnelle Fahrweise aufgefallen - daher nahmen die Polizisten die Verfolgung auf, schildert Kraus.

Verfolgungsjagd mit Streifenwagen

Über den Schützenhofweg habe der Kradfahrer weiterhin stark beschleunigt, sei in die Konopkastraße und von da in den Hosaeusweg eingebogen. Dabei habe er das Licht ausgeschaltet; so dass die Beamten ihn aus den Augen verloren.

Kurze Zeit später hätten sie den Fahrer auf seinem Motorrad sitzend im Stadtpark angetroffen. „Bei einem möglichen Fluchtversuch musste der Mann zu Boden gebracht werden und leistete dagegen Widerstand“, so Kraus. Die Beamten konnten den Mann schließlich beruhigen und entließen ihn nach Abschluss der Kontrolle wieder.

Der Einsatz war für die Polizisten aber immer noch nicht beendet: Der Streifenwagen kam schließlich im Sonnenweg, dem ursprünglichen Anfangspunkt des Geschehens, an. Zwei weitere Zeugen hatten sich dort inzwischen gemeldet. Während die Beamten mit ihnen sprachen, „flog plötzlich von der gegenüberliegenden Straßenseite eine Feuerwerksrakete in Richtung eines Carports, unter dem die Zeugen mit den Beamten standen“. Die Rakete verfehlte die Menschen nur knapp.

Zweite Rakete verfehlt Polizistin knapp

Eine Polizistin war kurz darauf erneut in Gefahr: Sie habe sich das gegenüberliegende Gebäude angeschaut - als eine weitere Rakete direkt in ihre Richtung zündete. Sie sei in einer Regenrinne drapiert gewesen und habe die Beamtin wieder nur knapp verfehlt. Eine Person, die die Rakete habe zünden können, sei in der Umgebung aber nicht entdeckt worden.

Die Polizei bringt die Feuerwerkskörper mit dem ungehaltenen Mann auf dem Motorrad in Verbindung. Zeugen meldeten außerdem am Sonntagvormittag weitere Entdeckungen in Stadtpark und Sonnenweg: Sie fanden jeweils eine Paintball-Handgranate. Die im Sonnenweg sei bereits beschädigt, die im Stadtpark noch zündbereit gewesen.

Auf den Scheeßeler kommen laut Daniel Kraus nun mehrere Anzeigen zu. So wird ihm eine Körperverletzung durch Anfahren mit einem Motorrad, versuchte gefährliche Körperverletzung durch Präparieren und Zünden von Feuerwerkskörpern gegen Menschen sowie Fluchtfahrt und Widerstand gegen Polizeibeamte vorgeworfen.

H
Helmut Wiegers
31.12.202320:00 Uhr

Da freuen sich die Geschädigten Mitbürger, sowie Polizeibeamte aber ganz doll, dass dieser Typ nach Feststellung der Personalien wieder auf freiem Fuß ist.

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