Wegen Panik im Kreidesee: Staderin beim Tauchen in Hemmoor verunglückt

Symbolbild. Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild
Drama in Hemmoor: Eine Frau geriet beim Tauchen in Panik. Ein Zufall rettete ihr wahrscheinlich das Leben. Ein Rettungshubschrauber brachte die Staderin in eine Spezialklinik.
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Hemmoor. Am Donnerstag kam es gegen 14 Uhr zu einem Tauchunfall am Kreidesee in Hemmoor, teilt die Polizei Cuxhaven mit. Eine 44-jährige Frau aus Stade geriet demnach aufgrund eines individuellen Tauchfehlers in Panik und führte einen Notaufstieg ohne Kompressionspausen durch. Bei dem Aufstieg sei sie durch ihren Tauchpartner begleitet worden.
Polizeitaucher zufällig vor Ort
Durch einen anwesenden Taucherarzt konnte die Frau professionell erstversorgt werden. Bei dem Ersthelfer handle es sich um einen Polizeitaucher aus Schwerin, der gerade Vorbereitungen für einen eigenen Lehrgang durchgeführt habe.
Ein Rettungshubschrauber flog die Frau in eine Spezialklinik nach Kiel. „Ihr Gesundheitszustand ist nach polizeilichen Erkenntnissen stabil“, teilt Polizeisprecher Stephan Hertz mit. Hinweise auf Fremdverschulden haben sich nicht ergeben.
Kreidesee: Kritiker nennen ihn „Todessee“
Der Kreidesee wurde zwar im Februar 2023 ausgezeichnet, ist aber berüchtigt. Kritiker nennen ihn „Todessee“. Erst im vergangenen Sommer starb eine 30-jährige Tauchschülerin bei einem Unfall.

Der Kreidesee ist ein beliebtes Ziel für Taucher. Foto: Sina Schuldt/dpa
Die Frau sei durch einen zu schnellen Aufstieg ums Leben gekommen. Laut der Obduktion lag kein anderweitig bedingtes Organversagen vor. Gegen den Tauchlehrer wurde in der Folge ermittelt. Der Vorwurf lautete auf fahrlässige Tötung.
In den vergangenen Jahren starben bereits mehrere Taucher im Kreidesee, darunter im Juli 2022. Weitere Unfälle im Kreidesee verliefen aufgrund schneller Hilfe glimpflicher.