Bezahlbare Mietwohnungen: Buxtehude baut nicht selbst

An der Giselbertstraße in Buxtehude bauen private Unternehmen in Teilen mietpreisgedämpfte Wohnungen. Das Foto zeigt eine Baustelle in dem Baugebiet aus dem vergangenen Jahr. Foto: Sulzyc
Einen Strategiewechsel bei der Schaffung von Wohnraum lehnt der Stadtentwicklungsausschuss ab. So sieht der Mietwohnungsmarkt in Buxtehude zurzeit aus.
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Buxtehude. Fachkräfte wie Krankenpfleger, Erzieher oder Busfahrer sollen sie sich leisten können: mietpreisgedämpfte Wohnungen. Aber wer soll die bauen? In Buxtehude hat der Stadtentwicklungsausschuss darauf eine Antwort gegeben: Die Hansestadt setzt auf private Investoren.
Linke beantragt kommunalen Wohnungsbau
Einen Strategiewechsel beantragt die Gruppe Die Linke/Die Partei: kein Verkauf von Grundstücken im Eigentum der Stadt, die für Wohnungsbau geeignet sind! Stattdessen solle die Stadt selbst bauen und bezahlbare Wohnungen anbieten. Zustimmung findet der Antrag aber bei keiner anderen Fraktion.
Die Hansestadt Buxtehude sei finanziell nicht in der Lage, Wohnraum dieser Art zu schaffen, entgegnet Niels Kohlhaase (CDU) - Wirtschaftsunternehmen dagegen schon.
Tag der Bauwirtschaft
T Expertenrunde in Buxtehude: Kann es bezahlbares Wohnen noch geben?
Die Strategie, bei der Vergabe städtischer Grundstücke Mietpreisbindungen zu vereinbaren, zeige Erfolge. Die Vermarktung an der Giselbertstraße sehe in Teilen mietpreisgedämpften Wohnungsbau vor, sagt Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede. „Wohnraum wird selbst in der Krise zur Verfügung gestellt.“
Insgesamt 22 Mietwohnungen in sechs sogenannten Power Townhouses plant das Unternehmen Viebrockhaus auf einem 4171 Quadratmeter großen Grundstück im Buxtehuder Baugebiet Giselbertstraße. Sie sollen an Fachkräfte mit niedrigen und mittleren Einkommen vergeben werden, hieß es bei der Präsentation des Vorhabens im Oktober im Buxtehuder Stadthaus. Ende 2025, so der Plan, sollen die Wohnungen fertig sein.
8,10 Euro kalt pro Quadratmeter sollen Mieter in einem Power Townhouse in Buxtehude lediglich bezahlen. Laut dem Immobilienportal Immo Scout 24 beträgt die durchschnittliche Nettokaltmiete in Buxtehude 10,45 Euro pro Quadratmeter.
15 Mietwohnungen zurzeit auf dem Markt
Der freie Mietwohnungsmarkt in Buxtehude zeigt: Das Angebot ist sehr knapp - und die Mieten sind üppig. 16 Mietwohnungen sind beim Immobilienportal ImmoScout24 auf dem Markt. Als guten Preis bewertet das Portal eine angebotene Vier-Zimmer-Wohnung an der Grothe-Marie-Straße: 1.140 Euro Nettokaltmiete für 95 Quadratmeter - das sind 12 Euro pro Quadratmeter. Kleine Wohnungen (1- oder 2-Zimmerwohnungen) sind fast gar nicht auf dem Markt.
Die bisherige Strategie der Stadt Buxtehude habe nicht gefruchtet, behauptet Susanne Koch (Die Linke). „Ganze Bevölkerungsgruppen wurden verdrängt.“