Sechs Verletzte bei Glätteunfall – Dreijähriges Kind schwer verletzt

In Georgsmarienhütte sind drei Menschen bei einer Frontalkollision eines Autos mit einem Sattelzug schwer verletzt worden. Foto: Torben Kipp/Nord-West-Media/dpa
Mit der überfrierenden Nässe am Mittwochabend blieb es im Norden nicht mehr nur bei Blechschäden. In Grömitz gerät ein Autofahrer in den Gegenverkehr, in Niedersachsen stirbt eine Frau bei einem Frontalcrash.
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Bei einem Verkehrsunfall bei Grömitz im Kreis Ostholstein sind am späten Mittwochabend sechs Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Lebensgefahr habe für keinen der Verletzten bestanden, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst war noch von neun Verletzten die Rede gewesen.
Nach Angaben der Polizei vom Donnerstag war ein 32 Jahre alter Fahrer eines SUV aus Hamburg am Mittwochabend in einer Rechtskurve in den Gegenverkehr geraten und dort mit dem Auto einer 39 Jahre alten Frau aus dem Kreis Ostholstein zusammengestoßen. Dabei seien vier Insassen des SUV schwer verletzt worden, darunter auch ein drei Jahre altes Kind.
Ein fünfter Mitfahrer des SUV im Alter von 66 Jahren sowie die 39-jährige Fahrerin des entgegenkommenden Autos wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Als Unfallursache geht die Polizei von nicht angepasster Geschwindigkeit aus. Die Bundesstraße 501 war für rund zwei Stunden voll gesperrt.
Auto und Lkw stoßen zusammen - Autofahrerin stirbt
Im Emsland kommt bei einem Zusammenstoß eines Autos mit einem Lkw eine Autofahrerin ums Leben. Der Unfall habe sich am Mittwochmittag in Dörpen an der Auffahrt zur Bundesstraße 401 ereignet, teilte die Feuerwehr am Abend mit. Das Auto sei von der Straße geschleudert worden, die Fahrerin sei im Wagen eingeklemmt gewesen und von der Feuerwehr geborgen worden.
Ein Rettungswagen brachte die Frau in ein Krankenhaus, wo sie ihren Verletzungen erlag. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Angaben zum Alter der Unfallbeteiligten machte die Feuerwehr nicht.
Am Donnerstagmorgen sind bei einem Unfall im Landkreis Emsland zudem fünf Menschen leicht verletzt worden. Ein Transporter kam in der Gemeinde Sögel von der Straße ab und geriet ins Schleudern, wie die Polizei mitteilte. Der Wagen kam demnach in einem Graben zum Stehen. Der 30 Jahre alte Fahrer sowie vier Mitfahrer wurden jeweils leicht verletzt.
Drei Schwerverletzte nach Frontalkollision mit Sattelzug
Bei einer weiteren Frontalkollision eines Autos mit einem Sattelzug in Georgsmarienhütte (Landkreis Osnabrück) sind drei Menschen schwer verletzt worden. Bei mindestens einer Person bestehe nach dem Unfall auf einer Kreisstraße am Mittwochabend Lebensgefahr, teilte ein Polizeisprecher mit.
Die Polizei geht davon aus, dass der Autofahrer die Geschwindigkeit nicht an die Witterungsbedingungen angepasst hatte. Die Straße war verschneit. Bei den Schwerverletzten aus dem Wagen soll es sich nach Angaben des Polizeisprechers um jüngere Menschen handeln. Fahrer und Beifahrer des Lasters erlitten einen Schock, wurden aber nicht verletzt. Weitere Informationen lagen am Abend zunächst nicht vor. Die Kreisstraße wurde nach dem Unfall voll gesperrt.
Kälte und Schnee halten Norden in Atem
Das winterliche Wetter hat Deutschland auch weiterhin fest im Griff. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab für einen Großteil Deutschlands bereits die zweite Nacht in Folge eine amtliche Glätte-Warnung heraus, die noch bis Donnerstag um 12 Uhr gilt. Ein Meteorologe vom DWD sagte am Donnerstagmorgen: „Das Winterwetter setzt sich fort und es wird kälter.“
In den nördlichen Bundesländern sollen die Straßenmeistereien am Donnerstag bestreikt werden. In Niedersachsen und Bremen rief die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte der Straßenmeistereien im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder zum 24-stündigen Warnstreik ab 6 Uhr auf. Es gebe „nur einen eingeschränkten Winterdienst“, teilte die Gewerkschaft mit.
Die Polizeisprecher in verschiedenen Regionen Niedersachsens bestätigten, dass die Verkehrslage in der Nacht und am frühen Morgen trotz der Streiks verhältnismäßig entspannt geblieben sei.
Ein Meteorologe vom DWD sagte, vor allem im Norden gebe es im Tagesverlauf fast überall Dauerfrost. In Schleswig-Holstein sei die Temperatur in der Nacht teils auf minus 14 Grad herunter gegangen. „Das ist durchaus bemerkenswert für die Region und Jahreszeit und kein alltägliches Ereignis.“
In Niedersachsen ist weiterer Schneeregen möglich. Am Vormittag soll es stellenweise noch neblig sein, im weiteren Tagesverlauf dann wechselnd bis stark bewölkt. Schneeregen oder Schneeschauer sind laut DWD vor allem an der Nordsee und in Südniedersachsen möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen minus ein und ein Grad, auf den Inseln sind bis zu drei Grad möglich.
In der Nacht zu Freitag liegen die Tiefstwerte bei etwa minus fünf Grad, an den Küsten um den Gefrierpunkt. Auch am Freitag sind laut DWD einzelne Schneeschauer möglich. Die Temperaturen bleiben mit minus zwei bis zwei Grad winterlich. (dpa/tip)