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Rückeroberung

Fast 100.000 Flüchtlinge aus Berg-Karabach in Armenien

Ethnische Armenier aus Berg-Karabach und Beobachter der Europäischen Union fahren mit ihren Autos an einem Kontrollpunkt auf der Straße von Berg-Karabach nach Goris vorbei.

Ethnische Armenier aus Berg-Karabach und Beobachter der Europäischen Union fahren mit ihren Autos an einem Kontrollpunkt auf der Straße von Berg-Karabach nach Goris vorbei.

Berg-Karabach gehört nun wieder komplett zu Aserbaidschan. Seit der Rückeroberungen fliehen viele Menschen aus der Region nach Armenien. Man wolle sich „um die Nöte der Ankömmlinge kümmern”, heißt es in Eriwan.

Freitag, 29.09.2023, 09:15 Uhr

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Aus dem von Aserbaidschan eroberten Gebiet Berg-Karabach sind mittlerweile fast 100.000 Armenier in das Mutterland Armenien geflüchtet. Bis zum Freitag hätten 97.700 Menschen die Grenze nach Armenien überquert, sagte die Sprecherin der Regierung in Eriwan, Naseli Bagdasarjan, örtlichen Medien zufolge.

Die Bevölkerung von Berg-Karabach war zuletzt überhaupt nur auf 100.000 bis 120.000 Menschen geschätzt worden. Befürchtet wird, dass der Massenexodus aus Furcht vor den Aserbaidschanern einen Schlussstrich unter viele Jahrhunderte armenischen Lebens in der Region zieht.

„Noch ein Tag, und der Strom wird versiegen”, sagte der armenische Minister für Regionalverwaltung und Infrastruktur, Gnel Sanosjan. „Dann bleibt nur noch, uns um die Nöte der Ankömmlinge zu kümmern.”

Berg-Karabach liegt auf dem Territorium Aserbaidschans. Vergangene Woche zwang die Führung in Baku die Selbstverteidigungskräfte des seit Monaten abgeriegelten Gebiets mit heftigen Angriffen zur Kapitulation. Danach wurde die Sperre in Richtung Armenien aufgehoben, aber nur für eine Ausreise der Karabach-Armenier.

© dpa-infocom, dpa:230929-99-376952/4

Mitarbeiter des armenischen Ministeriums für Notfallsituationen sprechen mit einer älteren armenischen Frau aus Berg-Karabach bei ihrer Ankunf in Goris.

Mitarbeiter des armenischen Ministeriums für Notfallsituationen sprechen mit einer älteren armenischen Frau aus Berg-Karabach bei ihrer Ankunf in Goris.

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