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KVG warnt: Droht im Kreis Stade der nächste Streik im Busverkehr?

Am Dienstag und Mittwoch könnte es im Landkreis Stade erneut zu Ausfällen im Busverkehr der KVG kommen.

Am Dienstag und Mittwoch könnte es im Landkreis Stade erneut zu Ausfällen im Busverkehr der KVG kommen. Foto: Archiv

Nur eine Woche nachdem im Kreis Stade der Busverkehr der KVG liegengeblieben war, könnte es erneut zum Streik kommen. Das ist bekannt.

Von Redaktion Montag, 19.05.2025, 05:50 Uhr

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Landkreis. Der Verkehrsbetrieb KVG warnt vor einem erneuten Warnstreik im Busverkehr im Kreis Stade am Dienstag und Mittwoch, 20. und 21. Mai 2025.

„Vom Streik betroffen wären erneut sämtliche KVG-Betriebe in Cuxhaven, Stade, Buxtehude, Hittfeld, Lüneburg und Soltau“, teilt KVG-Pressesprecher Oliver Blau mit. Eine endgültige Entscheidung, ob und wann erneut zum Streik aufgerufen wird, sei im Laufe des Montags zu erwarten.

Die KVG bittet Fahrgäste, sich auf der KVG-Website, über Instagram oder über die KVG-WhatsApp Kanäle zu informieren.

Alle Informationen und aktuellen Fahrpläne sind unter www.kvg-bus.de und in der FahrPlaner-App für Niedersachsen und Bremen verfügbar. Alle aktuellen Meldungen zum Busverkehr im Landkreis Stade gibt es

ebenfalls auf Instagram (@kvg_stade).

Warnstreiks sorgten für flächendeckende Ausfälle

Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft Verdi die KVG-Beschäftigten mehrfach zu Warnstreiks aufgerufen. Auch im Kreis Stade waren die Folgen deutlich zu spüren. Landkreisweit kam beinahe der ganze Busverkehr zum Erliegen. Auch Schulbusse waren von den Streiks betroffen. Leidtragende waren Schüler und deren Eltern sowie alle, die auf den Bus angewiesen sind.

Am Mittwoch, 14. Mai, hatten streikende KVG-Mitarbeiter vor dem Werktor in Stade demonstriert. Auch am 22. April blieben die Busse im Kreis Stade stehen. Anlässlich des Warnstreiks fand in Stade eine große Verdi-Kundgebung statt.

Einen von Verdi für den 29. April geplanten Warnstreik konnten die Arbeitgeber mit der Zusage eines neuen Verhandlungsangebotes in letzter Sekunde verhindern.

Das fordern die KVG-Mitarbeiter

Die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr kritisieren vor allem eine ungleiche Bezahlung: Im Tarifbereich Verkehrsbetriebe Niedersachsen (AVN) wird laut Verdi schlechter gezahlt als anderenorts, beispielsweise im benachbarten Hamburg. Zwischen 17,46 Euro und 18,06 Euro bekommen die KVG-Busfahrer pro Stunde - in Hamburg kommen die Kollegen auf Löhne von mehr als 21 Euro, berichtet Detlev Harbarth, Vorsitzender im Betriebsrat bei der KVG.

Verdi fordert unter anderem eine Angleichung des Entgelts an den Bundestarifvertrag TV-N, der für Busfahrer eine Bezahlung von 17,71 Euro bis zu 21,93 Euro vorsieht.

Das fordert die Gewerkschaft Verdi:

  • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Übernahme der Entgeltordnung und -tabelle des TV-N Niedersachsen, inklusive Anpassung der Stufenlaufzeiten zum 1. April 2025.
  • Bessere Ausbildungsvergütung: Erhöhung der Ausbildungsvergütungen auf das Niveau des TVAÖD zum 1. April 2025.
  • Automatische Anpassung: Künftige Entgelt- und Vergütungssteigerungen im TV-N Niedersachsen und TVAÖD sollen zeit- und wertgleich übernommen werden.
  • Mehr für Auszubildende: 50 Euro monatlich zur Deckung von Ausbildungskosten.
  • Laufzeit: Der neue Tarifvertrag soll gleichlaufend mit dem TVÖD gelten.
  • Planbare Freizeit: 6-Tage-Woche soll zukünftig nur noch im Einvernehmen mit dem Betriebsrat möglich sein.

Der nächste Verhandlungstermin zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeberverband Nahverkehr Niedersachsen (AVN) ist am Mittwoch, 28. Mai 2025, angesetzt. (set)

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