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Buchholz

Brand in Asylunterkunft: Warum die Staatsanwaltschaft Stade nicht ermittelt

Keine Obduktion nach Explosion in Buchholz.

Keine Obduktion nach Explosion in Buchholz. Foto: Georg Wendt/dpa

Die Staatsanwaltschaft Stade hat den Fall abgeschlossen. Es sei klar, dass der Äthiopier die Explosion im Flüchtlingsheim in Buchholz verursacht habe.

Von Redaktion Freitag, 12.07.2024, 10:00 Uhr

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Stade. Nach dem verheerenden Brand in der Flüchtlingsunterkunft in Buchholz in der Nordheide (Landkreis Harburg) wird der tote Äthiopier nicht obduziert und es gibt kein Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft Stade hat den Fall abgeschlossen.

„Es hat sich klar ergeben, dass der Mann der Verursacher war“, sagte ein Sprecher mit Blick auf den ums Leben gekommenen Mann. Auch die Identität des aus Äthiopien stammenden 28-Jährigen sei eindeutig.

Es sei festgestellt worden, dass der Bewohner des Containerdorfes durch Eigenverschulden umgekommen sei. Die Leiche sei freigegeben worden.

Der Mann sei 2018 nach Deutschland gekommen, sagte eine Sprecherin des Landkreises Harburg. Er hatte eine Aufenthaltserlaubnis aufgrund der Gefährdungslage in seinem Heimatland Eritrea. Als Nationalität wurde aber äthiopisch angegeben.

Tatort wurde freigegeben, weitere Spuren wurden nicht gesichert

Zu Motiv und Hintergründen der Explosion, bei der am Montag 20 Menschen verletzt wurden, machte der Staatsanwalt keine Angaben.

Eine Befragung des Mitbewohners in dem Zweier-Wohnraum habe nicht viel ergeben, sagte ein Polizeisprecher. Der Zeuge habe erst kurze Zeit mit dem Äthiopier zusammengewohnt.

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Der Tatort sei freigegeben worden, es würden keine weiteren Spuren gesichert und kein Gutachten angefordert. Allerdings sei es zu gefährlich, das Gelände zu betreten, warnte der Sprecher. Der Schaden belaufe sich auf ungefähr 250.000 Euro.

So geht es dem schwer verletzten Polizisten

Der 44 Jahre alte Polizeibeamte liegt weiter mit schweren Verbrennungen auf der Intensivstation eines Krankenhauses. „Wir sind in Gedanken bei allen Leidtragenden, ganz besonders bei dem schwerverletzten Polizisten und seinen Angehörigen“, sagte der Landrat des Landkreises Harburg, Rainer Rempe.

Die Bewohner der betroffenen Unterkunft, die durch den Brand teilweise ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, wurden den Angaben nach in der Schützenhalle in Buchholz untergebracht.

„Nach dem Brand waren auch viele Bürgerinnen und Bürger schnell zur Stelle, um die Bewohner unter anderem mit Sachspenden zu unterstützen“, hieß es in einer Mitteilung.

Beim Betreten des Wohncontainers kommt es zur Explosion

Nachdem es Hinweise auf eine Brandgefahr in der Unterkunft für etwa 100 Menschen im Landkreis Harburg gegeben hatte, waren zwei Polizeibeamte und zwei Mitarbeiter der Unterkunft in den Wohncontainer gegangen.

Plötzlich kam es zu einer Explosion. Der Feuerwehr zufolge brach im Erdgeschoss der zweistöckigen Anlage ein Feuer aus. Die Unterkunft mit 48 Containern geriet in Vollbrand. (dpa/pm/vdb)

Ein Polizist steht vor der Brandruine der Flüchtlingsunterkunft in Buchholz.

Ein Polizist steht vor der Brandruine der Flüchtlingsunterkunft in Buchholz. Foto: Georg Wendt/dpa

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