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Oberleitungsstörung

Nach Güterzug-Brand: Vollsperrung der Bahnstrecke Berlin–Hannover–NRW

Laut Angaben der Deutschen Bahn werden die IC- und ICE-Züge zwischen Hamm - Bielefeld - Hannover umgeleitet. Symbolfoto: dpa

Laut Angaben der Deutschen Bahn werden die IC- und ICE-Züge zwischen Hamm - Bielefeld - Hannover umgeleitet. Symbolfoto: dpa

Auf der wichtigen Ost-West-Passage kommt es bei der Bahn am Dienstag zu massiven Ausfällen im Fernverkehr. Züge müssen umgeleitet werden.

Dienstag, 26.09.2023, 08:05 Uhr

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Ein Brand auf einem Güterzug in der Region Hannover hat am Dienstag für größere Störungen im überregionalen Bahnverkehr gesorgt. Die Bahnstrecke zwischen Hannover und dem nordrhein-westfälischen Minden war seit dem Morgen nicht befahrbar. Durch die Vollsperrung kam es zu Verspätungen und teilweise Ausfällen im Fernverkehr der Deutschen Bahn, teilte ein Sprecher mit. Betroffen waren auch Verbindungen von Berlin nach Köln und Amsterdam. Er rechne nicht damit, dass der Zugverkehr auf der Strecke noch am Dienstag wieder aufgenommen werden könne, sagte der Sprecher. Bahnexperten müssten zunächst Oberleitungen, Gleise und Gleisbett auf Beschädigungen prüfen.

Nach Angaben der Bundespolizei hatte am frühen Morgen gegen 2.30 Uhr der Triebwagenführer eines Güterzugs auf dem Weg von Rotterdam nach Lehrte den Zug gestoppt. Er habe einen Lichtbogen gemeldet. Außerdem sei die Oberleitung vor ihm auf das Gleis gefallen. Ein Güterwaggon habe Feuer gefangen mit der Gefahr, dass die Flammen auf benachbarte Waggons hätten überspringen können, die mit Gefahrstoffen beladen gewesen seien. Das habe die Feuerwehr verhindert.

Zugausfälle nach Güterzug-Brand bei Hannover - Fernverkehr betroffen

Die Feuerwehr Wunstorf und benachbarte Feuerwehren rückten zu einem Großeinsatz aus. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte habe der Güterwagon in Vollbrand gestanden, teilte die Feuerwehr Wunstorf mit. Mehrere Oberleitungen seien gebrochen gewesen. Insgesamt waren den Angaben zufolge 180 Feuerwehrleute im Einsatz.

Die Schallschutzwände an der Unfallstelle waren nach Angaben der Bundespolizei ebenfalls durch das Feuer beschädigt worden. Gefahrstoffe seien nicht ausgetreten. Auch Anwohner benachbarter Häuser mussten mitten in der Nacht ihre Wohnungen verlassen. Laut Feuerwehr verließen rund 60 direkte Anwohner der Bahnlinie ihre Wohnungen. Sie wurden in einer Schule von den Johannitern Wunstorf betreut.

Die Löscharbeiten waren am Morgen beendet. Am späten Vormittag übergab die Bundespolizei den Brandort der Deutschen Bahn AG. Möglicherweise sei die Oberleitung beschädigt gewesen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Dafür könne es verschiedene Gründe geben: Möglicherweise könnten Tiere den Fahrdraht beschädigt haben, aber Schäden könnten auch durch einen defekten Stromabnehmer verursacht worden sein. Auch andere Ursachen seien möglich.

Behinderungen auf Bahnstrecke Berlin–Hannover–NRW

Expertinnen und Experten der Bahn begannen am späten Dienstagvormittag mit der Begutachtung des Schadens. Mit den Aufräum- und Reparaturarbeiten solle so schnell wie möglich begonnen werden. „Eine verlässliche Prognose, wann die Strecke wieder befahrbar sein wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich“, sagte ein Bahnsprecher.

IC- und ICE-Züge zwischen Hamm, Bielefeld und Hannover wurden mit einer Fahrzeitverlängerung von etwa 120 Minuten umgeleitet. Intercity-Verbindungen zwischen Amsterdam und Berlin fielen zwischen Bad Bentheim und Amsterdam aus. ICE-Sprinter - ohne Halt zwischen Köln und Berlin - fielen komplett aus.

Die Bahn biete ihren Fahrgästen Kulanzregeln bei Tickets mit Zugbindung an, sagte der Bahnsprecher. Reisende sollten sich vor Fahrtbeginn im Internet oder telefonisch informieren. (dpa)

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