Woche der Industrie bietet Einblicke in Stader Großbetriebe

Die Kuppel des ehemaligen Reaktors ist komplett von Gerüsten umgeben. Bevor sie abgerissen wird, findet hier eine besondere Aufführung statt. Foto: PreußenElektra
Es ist eine Premiere: Zum ersten Mal findet in Stade eine Woche der Industrie statt. Große Betriebe ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen. Ein Angebot ist herausragend.
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Stade. In der Woche vom 27. bis 30. Oktober ziehen viele Unternehmen und Organisationen an einem Strang: Ob Dow und AOS oder Kernkraftwerk und Fraunhofer, ob IHK, Stades Wirtschaftsförderung oder die Stader Marketing - sie alle sitzen in einem Boot und haben an der erstmalig stattfindenden Woche der Industrie gewerkelt. Unterstützt werden sie von der Wirtschaftsförderung des Landkreises und den Wirtschaftsjunioren der IHK.
Industriebetriebe machen Werbung in eigener Sache
Ziel der Veranstaltung: Die Industriebetriebe an der Elbe oder im CFK-Valley stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu heben und Verständnis für Wertschöpfungsketten zu wecken, sagt Saskia Deckenbach von der städtischen Wirtschaftsförderung.
Die Menschen sollen teilhaben an Verfahrensabläufen, Produkten und dem Arbeitsalltag. Ob Werksbesichtigung, Präsentation oder Austauschgespräch - jedes teilnehmende Unternehmen gestaltet sein eigenes Programm, heißt es in einer Pressemitteilung der Stader Wirtschaftsförderung.
Wasserstoff und Co.
T Standort Stade: So pflegt die Stadt ihre Wirtschaft
Der Dialog zwischen Wirtschaft und Gesellschaft soll gestärkt und die zentrale Rolle der Industrie für Beschäftigung oder Ausbildung sichtbar gemacht werden. Für die Unternehmen biete das neue Format die Gelegenheit, ihre Innovationskraft, Leistungsfähigkeit und Attraktivität als Arbeitgeber einem interessierten Publikum zu präsentieren, so die Mitteilung.

Blick auf den Chemie-Park mit dem Stader Seehafen: Links die Baustelle für das LNG-Terminal, rechts die beiden Anleger für Dow und AOS. Foto: Martin Elsen
Es gibt Touren durch die Unternehmen für geladene Gäste, aber auch eine ganze Reihe an Terminen für die Öffentlichkeit. Mit an Bord sind neben dem Kernkraftwerk, die AOS, Dow, Olin und das Hanseatic Energy Hub mit seinem LNG-Terminal, die Hansekraft mit ihrem geplanten Holzkraftwerk und die Buss Group, die am Stader Hafen für Umschlag sorgt, das Fraunhofer Institut sowie der Airbus-Ableger CTC im CFK-Valley in Ottenbeck.
So kommen Interessierte an Tickets für die Touren
Was genau geplant ist, wer wann seine Pforten öffnet und wie Interessierte ab 12 Jahre an Eintrittskarten kommen, das steht detailliert unter folgender Internet-Adresse: https://stade-tourismus.de/de/woche-der-industrie/.
Die freien Plätze werde nach dem Windhundverfahren vergeben. Wer sich zuerst welche reserviert, bekommt den Zuschlag. Der Eintritt ist frei, die Anreise muss jeweils individuell geregelt werden.

Mitten in der Nacht hell beleuchtet: eine Dow-Produktionsanlage. Foto: Strüning
Die Vergabe der Karten läuft übers Portal von Stade Marketing und Tourismus. Die städtische Gesellschaft nutzt die Woche, um Stade touristisch mal anders darzustellen. Marketing-Geschäftsführer Dr. Andreas Schäfer sagte, er sei von der Idee zur Woche der Industrie „überrascht und hocherfreut“ gewesen. Das sei eine Riesenchance, den Standort mit seiner großen Vielfalt in einem anderen Licht zu präsentieren - fernab des maritimen Flairs oder der schönen Altstadt.
Kollegin Stefanie Scholl hat für Touristen ein Programm ausgearbeitet, das ein interessantes Wochenende in der Stadt mit Besuch der Woche der Industrie beinhaltet. Es kann ab sofort gebucht werden. „Blicke hinter die Kulissen sind spannend und ziehen immer“, sagt sie.
Kultureller Höhepunkt unter der Reaktorkuppel
Besonders Spannendes hat sich die PreußenElektra einfallen lassen für die große Kuppel des ehemaligen Kernkraftwerks. Sie feiert erst einmal am Montag der Woche der Industrie in geschlossener Gesellschaft und im großen Stil 20 Jahre Rückbau sowie den nahenden Abschied aus der Region.
Ministerpräsident Olaf Lies und Wirtschaftsminister Jan-Hendrik Tonne haben ihr Kommen zugesagt.
Auch das Bundeswirtschaftsministerium ist eingeladen. Schließlich steht in Stade der erste Druckwasserreaktor, der abgebaut wird und als Blaupause für weitere laufende Projekte dient. Am Freitag, 31. Oktober, und Sonntag, 2. November, ist die Öffentlichkeit eingeladen. Dann gibt es nicht nur eine Führung übers Gelände, sondern im Inneren der Kuppel auch ein einmaliges kulturelles Angebot, das unter dem Namen „Orbitale“ läuft.
Dabei wird das Reaktorgebäude mit seinem Sicherheitsbehälter in den Mittelpunkt eines besonderen audiovisuellen Kunstereignisses gerückt. Klanginstallationen sowie Licht- und Videoprojektionen werden kombiniert unter der Kuppel mit ihren 48 Metern Durchmesser. Medienkünstlerin Gudrun Barenbrock sowie Musiker und Komponist Sebastian Gramms schreiben dafür verantwortlich.
Für dieses Highlight steht ein spezielles Kontingent an Karten dem TAGEBLATT zur Verfügung, das diese besonderen Tickets in Zusammenarbeit mit Stade Marketing anbietet. Infos zu diesen Terminen am 30. Oktober werden in Kürze in einem Extra-Bericht veröffentlicht.
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