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Blaulicht

1,62 Promille: Polizei stoppt erst den Fahrer - und dann den Beifahrer

Symbolbild.

Symbolbild. Foto: Jan Woitas/dpa

Da dürften die Polizisten nur noch mit dem Kopf geschüttelt haben: Sie zogen erst einen alkoholisierten Autofahrer aus dem Verkehr - dann machte sein Beifahrer ein dreistes Angebot.

Von Redaktion Donnerstag, 24.04.2025, 12:20 Uhr

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Scheeßel. Am Mittwochmittag haben Beamte in Scheeßel im Kreis Rotenburg ein Auto kontrolliert, dessen 54-jähriger Fahrer stark alkoholisiert war. Ein Atemalkoholtest ergab laut der Polizeimeldung 1,62 Promille. „Er war damit absolut fahruntüchtig“, sagt Polizeisprecher Marvin Teschke. Die Beamten untersagten die Weiterfahrt, ordneten eine Blutentnahme an und beschlagnahmten den Führerschein.

Dem Mann sprang heldenhaft sein Beifahrer zur Seite. „Er bot an, die Weiterfahrt zu übernehmen“, so Teschke. Die anwesenden Beamten hatten jedoch einen Verdacht und führten einen weiteren Atemalkoholtest durch. Der Mann war mit 0,82 Promille ebenfalls fahruntauglich. „Ihm wurde untersagt, sich hinter das Steuer zu setzen“, so der Sprecher weiter.

Der Beschuldigte wurde später aus den polizeilichen Maßnahmen und dem Dienstgebäude entlassen. Wie die beiden im Anschluss zum gewünschten Ort gelangt sind, ist der Polizei nicht bekannt.

Alkohol am Steuer gefährdet Leben

Die Polizei kontrolliert regelmäßig Verkehrsteilnehmer, die unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen und damit eine erhebliche Gefahr für den Straßenverkehr darstellen, so Teschke.

Er weist darauf hin: „Alkohol am Steuer gefährdet nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben unbeteiligter Verkehrsteilnehmer.“ Die Polizisten seien im Erkennen solcher Delikte besonders geschult. „Für Verstöße gilt eine konsequente Null-Toleranz-Strategie.“ Es drohen empfindliche Strafen sowie aufwendige und kostspielige Maßnahmen.

Kuriose und gefährliche Verkehrsdelikte

Der Vorfall im Kreis Rotenburg ist durch das Angebot des ebenfalls betrunkenen Beifahrers besonders dreist, ist aber kein Novum, wie diese drei kuriosen Fälle zeigen:

  • Betrunken aufs Revier gefahren. Im August 2024 parkte ein 54-Jähriger sein Auto direkt vor einem Polizeirevier in Sachsen-Anhalt - unter den Augen mehrerer Polizisten. Er hatte einen Termin zu einer Vernehmung. Noch vor seiner Aussage musste er seinen Führerschein abgeben - er hatte 2,14 Promille.
    Ins Polizeiauto für Drogendeal gesetzt. Im September 2024 stieg ein Mann in Bremen in ein ziviles Polizeifahrzeug, das er offenbar für ein Drogentaxi hielt, so die Polizei. Als er seinen Fehler bemerkte, sei er ausgestiegen und in ein anderes Fahrzeug gestiegen - offenbar das eigentlich gesuchte Auto. In dem Wagen fanden die Beamten rund 300 Gramm Marihuana, Waffen, viel Bargeld und mehrere Handys.

  • An Ampel eingeschlafen.
    Im Oktober 2024 beendete in Münster ein Rotlicht eine Alkoholfahrt. Ein Autofahrer war an der Ampel eingeschlafen. Zeugen war der Mann erst durch seine Fahrweise aufgefallen und weil er nach vier Grünphasen noch immer an der Ampel stand.
    Die Beamten versuchten zunächst, den schlafenden Fahrer mit einer Taschenlampe zu blenden, mit Klopfen am Fenster und ihrem Martinshorn zu wecken. Letztendlich schlugen sie eine Scheibe ein und rüttelten den Fahrer wach. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,5 Promille. (lw/PM/dpa)
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