Filmreif: Autofahrer flüchtet in Finkenwerder vor Polizeikontrolle

Auf der Flucht ist ein Mann in Hamburg-Finkenwerder über die Motorhaube eines Polizeiautos gesprungen (Symbolbild). Foto: Soeren Stache/dpa
Doch bevor die Hamburger Polizei einen Wagen bei einer Verkehrskontrolle überprüfen kann, flieht der Fahrer. Eine spektakuläre Suchaktion startet.
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Hamburg. Am Mittwoch führten Einsatzkräfte der Polizei Hamburg eine Vielzahl stationärer und mobiler Verkehrskontrollen durch.
Am Abend wurden die Beamten auf einen Autofahrer auf der Köhlbrandbrücke aufmerksam, der diese mit gemessenen 81 km/h statt der erlaubten 50 km/h befuhr. Als die Polizei den Renault-Fahrer im Bereich Waltershof angehalten wollte, missachtete er die Anhaltesignale des zivilen Funkstreifwagens und flüchtete in Richtung Finkenwerder.
In der Straße Aue-Hauptdeich versuchten die Polizeisten zunächst, sich mit ihrem Auto vor den Flüchtenden zu setzen. Beim Einscheren kollidierten die Einsatzkräfte leicht mit dem Renault-Fahrer, da dieser nicht langsamer wurde.
Anschließend beschleunigte er sein Auto ein weiteres Mal, überholte einen Bus und flüchtete über mehrere Finkenwerder Straßen weiter bis in den Johann-Camper-Stieg. Als der Fahrer mit seinem Auto in der Sackgasse gegen einen Kantstein gefahren war, flüchtete er zu Fuß weiter.
Autofahrer springt über Motorhaube von Polizeiauto
„Die Beamten versuchten noch, seinen Fluchtweg mit ihrem Funkstreifenwagen zu blockieren. Durch einen Sprung über die Motorhaube und weiterlaufend in eine nahegelegene Grünfläche konnte der Mann jedoch trotz umfangreicher Absuche, bei der es auch zum Einsatz eine Drohne kam, schließlich unerkannt entkommen“, berichtet Polizeisprecher Thilo Marxsen.
Die Polizisten stellten anschließend das entstempelte und nicht versicherte Auto sicher und leiteten Ermittlungsverfahren auch wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs ein.
Hamburger Polizei kontrolliert Handy-Nutzung am Steuer
Das verbotswidrige oder unachtsame Wenden und Abbiegen sowie Ablenkungen zum Beispiel durch die Nutzung von Handys stellen weiterhin hohe Risiken für die Verkehrssicherheit dar.
Ursprünglich kontrollierten die 190 Einsatzkräfte der Verkehrsdirektion, der Polizeikommissariate, der Wasserschutzpolizei und der Bereitschaftspolizei die Nutzung von Smartphones am Steuer sowie verbotenes Wenden und Abbiegen. Die Einsatzkräfte kontrollierten 614 Fahrzeuge, 644 Personen und leiteten unter anderem rund 750 Ordnungswidrigkeitenanzeigen ein, so die Hamburger Polizei.
Straftaten
- Drei Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- Fünfmal Fahren ohne Fahrerlaubnis
- Dreimal Urkundenfälschung
- Ein Aggressionsdelikt
- Ein Steuervergehen
Ordnungswidrigkeiten von Autofahrern & Co.
- 267 x verbotswidriges Wenden/Abbiegen
- 23 x Missachtung Anschnallpflicht
- 177 x verbotswidriges Halten/Parken
- 35 x Missachtung roter Ampeln
- 84 x verbostwidrige Handynutzung
- 2 x Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln
- 3 x Kinder nicht ordnungsgemäß gesichert
- 40 x Geschwindigkeitsverstöße (davon 19 bußgeldbewertet, 4 x einmonatiges Fahrverbot, 2 x zweimonatiges Fahrverbot)
Ordnungswidrigkeiten von Radfahrern
- 18 x Missachtung roter Ampel
- 5 x verbotswidrige Handynutzung
Ordnungswidrigkeiten beim Schwerlastverkehr
- 5 x Überladung
Dazu stellten die Polizistinnen und Polizisten 35 Mängelmeldungen wegen nicht mitgeführter Papiere oder technischer Mängel aus. (fe/pm)