Durch die Nacht mit der Polizei Stade – Patient flieht aus Elbe Kliniken

Die Beamten der Polizei Stade nahmen Nutzer der Sozialen Netzwerke eine Nacht lang mit auf Streife. Symbolfoto:dpa
Die Beamten der Nachtschicht haben es am Sonnabendabend in Stade vor allem mit Alkohol zu tun. Aber auch ein Brand zieht Ermittlungen nach sich. Die Geschehnisse einer Nacht.
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Die Polizei Stade informiert in den Sozialen Netzwerken immer mal wieder über ihre Arbeit. So auch in der Nacht zum Sonntag. Die Kollegen der Nachtschicht posteten vom frühen Sonnabendabend an ihre Einsätze bei Facebook und Instagram. Die Bilanz einer Nacht:
Als erstes ging es für die Beamten zum Stader Bahnhof. Dort habe eine stark alkoholisierte Person nicht mehr allein laufen können. Zudem wies die Person Verletzungen auf. Helfen lassen wollte sich der Verletzte den Angaben zufolge aber nicht, lehnte eine Behandlung im Krankenhaus ab. "Die Person ist jetzt wieder zu Hause", schrieb die Polizei.
Im Nieselregen und mit Einbruch der Dunkelheit am Abend ging es für die Kollegen weiter zu einem Verkehrsunfall. Beim Abbiegen sei es zu einer leichten Kollision gekommen. Verletzt wurde niemand, der Unfall wurde aufgenommen.
Tatort Stader Innenstadt: Mädchen wird mit Messer bedroht
Je später der Abend, desto mehr rücken Alkohol und Partyvolk ins Zentrum der Notrufe. Am Sonnabendabend hieß es für die Beamten: Tatort Innenstadt. Dort soll eine Gruppe Jugendlicher ein junges Mädchen homophob beleidigt und mit einem Messer bedroht haben. Die Streife rückte an, nahm die Zeugenaussagen ab. "Stop Homophobia", postete die Polizei ohne weitere Details der Auseinandersetzung zu nennen.

In der Stader Innenstadt soll ein Mädchen beleidigt und bedroht worden sein. Foto: Polizei Stade/Facebook
Zeitgleich sei gegen einen polizeibekannten Alkoholiker ein Platzverweis in der Innenstadt ausgesprochen worden. Dieser habe erneut lautstark herumgeschrien und andere Passanten bepöbelt.
Ebenfalls am Tatort Innenstadt, sei ein Teenager beim Ladendiebstahl erwischt worden. Diesem drohe nun ein Strafverfahren. Der Jugendliche ist von den Beamten seinen Eltern übergeben worden, so die Polizei.
Rettungswagen funkt Hilfe: Patient flieht aus Elbe Kliniken
Der kurioseste Einsatz ereignete sich rund ums Elbe Klinikum Stade. Ein Person, die laut Polizei dringend ärztliche Hilfe benötige, sei zum wiederholten Male aus dem Krankenhaus geflohen. Die Person habe sich uneinsichtig gezeigt, ein Krankenwagen benötigte die Hilfe der Polizei. Für den Patienten ging es per Polizeieskorte zurück in die Klinik.
Eine Anruf über betrunkene Autofahrer im Alten Land entpuppte sich nach Kontrolle als Falschmeldung. Zwar sei das beschriebene Auto auf einem Apfelhof angetroffen worden, "die Verständigung war etwas schwieriger, aber es war keiner betrunken. Also alles Paletti", postete die Polizei.
Mülleimer in Stade brennt - Polizei ermittelt
Anschließend ging es für die Beamten der Nachtschicht zurück nach Stade. Dort habe erneut ein Mülleimer gebrannt. Die Feuerwehr Stade sei bereits ausgerückt, um den Brand zu löschen. Die Polizei ermittelt in der Sache. Für Feuerwehr und Polizei blieb Zeit, sich gegenseitig für die schnelle Hilfe zu bedanken.

Polizei und Feuerwehr kümmerten sich um einen Mülltonnen-Brand in Stade. Foto: Polizei Stade/Facebook
Für den ersten Zug der Feuerwehr Stade war es im Übrigen der 500. Einsatz in diesem Jahr. "100% ehrenamtlich. 500 Mal #ImEinsatzFürStade", schrieben die Kameraden bei Facebook.
Schlägerei und Randalierer: Polizei Stade gefordert
Mit Blaulicht sei es dann noch zu einer Schlägerei gegangen. Mehrere Personen seien aneinandergeraten. Die Polizei habe jedoch schlichten können: "Anzeigen wurden nicht erstattet."
Wenig später sei es auch in einer Bar in Stade zu einer Schlägerei gekommen. Dort seien zwei Gruppen in Streit geraten. Die Stimmung sei aggressiv gewesen. Die Polizei nahm den Vorfall auf und schickte alle Beteiligten nach Hause.
Amtshilfe leisteten die Kollegen kurz vor Ende ihrer Schicht dann erneut bei einem Krankentransport. Ein unter Drogeneinfluss stehender Randalierer sei aggressiv geworden und habe die Rettungskräfte auch körperlich angegangen. Die Polizei schritt ein.
Gefahr im Straßenverkehr: Polizei sucht nach betrunkener Person
Am frühen Sonntagmorgen gegen 4 Uhr wird noch ein Verkehrsunfall gemeldet. Trümmerteile liegen herum, das Fahrzeug war von der Straße abgekommen. Ein Fahrer habe Unfallflucht begangen. Die Polizei ermittelt.
Dramatisch wird es bei der Suche nach einer betrunkenen Person, die möglicherweise zur Gefahr für sich und andere Verkehrteilnehmer wird. Die Person soll sich zu Fuß auf den Weg gemacht haben, wurde als vermisst gemeldet. Die Polizei fährt seit 2.30 Uhr Streife. Um 4.30 Uhr dann Entwarnung. Die vermisste Person habe gefunden werden können. "Es ist soweit alles in Ordnung", heißt es.
Die Nacht endete für die Beamten schließlich am Schreibtisch. Die Geschehnisse einer Nacht in Stade mussten zu Papier gebracht werden. 30 Einsätze hat es insgesamt gegeben. (tip)

Polizei und Ordnungsamt kontrollieren gemeinsam Betriebe in Stade. Foto: Polizei