Glättewarnung: Verunglückte Laster sorgen für Staus auf A7, A1 und A27

20231208_Verkehrsunfall BAB27 Foto: Polizei
Am Freitagmorgen sorgte überfrierende Nässe für Unfälle. Im Kreis Stade sollte es am Nachmittag rutschig werden, warnte der DWD. Wo es gekracht hat.
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Heimfeld/Cuxhaven. Am Freitagvormittag kam es auf der Autobahn 27 im südlichen Streckenverlauf zu mehreren Verkehrsunfällen. Erneut einsetzende Schneefälle und überfrierende Nässe sorgten für eine winterglatte Fahrbahn im Landkreis Cuxhaven. Laut Polizei kam es bis zum Mittag zu fünf Verkehrsunfällen, bei denen eine Person leicht verletzt wurde. Es entstanden erneut erhebliche Sachschäden.
Zwischen den Anschlussstellen Ihlpohl und Schwanewede geriet ein Sattelzug ins Schleuden und verkeilte sich im Anschluss zwischen den Fahrspuren. Die Bergungsarbeiten zogen sich mehrere Stunden hin. Die A27 in Richtung Bremerhaven musste voll gesperrt werden. Es kam zu Staus - auch weil wegen des Bahnstreiks am Freitag vermehrt Autos unterwegs waren.
Lastwagen fährt auf Leitplanke auf - kilometerlanger Stau auf A7
Ein Unfall mit einem Lastwagen hat zudem am Freitagmorgen auf der Autobahn 7 in Höhe Hamburg-Heimfeld für kilometerlangen Stau gesorgt. Ein Lastwagen mit Auflieger sei bei einem Baustellen-Bereich auf eine Leitplanke aufgefahren, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale. Als Folge war nur eine Fahrspur befahrbar, es gab acht Kilometer Stau.
Gegen Mittag meldete die Verkehrsleitzentrale, dass das Fahrzeug geborgen sei. Den Angaben zufolge sind zwei von drei Spuren wieder befahrbar, die Lage entspanne sich.
Drei Laster krachen auf A1 bei Bremen ineinander
Bei einem Unfall auf der Autobahn 1 mit drei Lastwagen zwischen dem Autobahndreieck Stuhr und Bremen/Brinkum sind am Freitag mehrere Menschen verletzt worden. Nach Angaben der Feuerwehr konnten alle Insassen die Fahrzeuge eigenständig verlassen, sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Demnach waren die Laster aufeinander gefahren. Genauere Angaben zu den Verletzten konnte die Polizei zunächst nicht machen.

Ein Unfall auf der A1 mit drei Lastwagen zwischen dem Autobahndreieck Stuhr und Bremen/Brinkum. Foto: Kai Moorschlatt/Nordwest-Media TV/dpa
Die Autobahnstrecke Richtung Hamburg wurde vorübergehend voll gesperrt. Es kam zu kilometerlangen Staus, wie ein Polizeisprecher sagte.
Auf der A1 kam es bei winterlichem Wetter zu einem weiteren Unfall, wie die Polizei mitteilte. Auch auf der Autobahn 28 und der Autobahn 29 gab es demnach Unfälle. Nähere Informationen dazu waren zunächst nicht bekannt. Streudienste waren im Einsatz.
In Scheeßel im Landkreis Rotenburg verlor am Freitagmittag eine Frau auf leicht schneebedeckter Fahrbahn die Kontrolle über ihren Wagen. Wie die Feuer mitteilte, sei der Wagen in den Straßengraben gerutscht. Die Autofahrerin wurde leicht verletzt, musste jedoch ins Krankenhaus.
Wetterdienst warnt vor Glatteis in Teilen Deutschlands
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Freitagmorgen vor Glätte durch gefrierenden Regen in weiten Teilen Deutschlands gewarnt. Für einen Streifen vom Jadebusen bis zum Bodensee in einer Ausdehnung von der Westgrenze Deutschlands bis nach Hannover, Erfurt und Ulm gilt seit der Nacht eine Warnung vor markanter Glätte. „Es besteht erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Gefahr durch Glatteis“, meldet der DWD auf seiner Internetseite.
Im Landkreis Stade sollte es vor allem am Freitagnachmittag glatt werden. Eine amtliche Warnung vor Glatteis sprach der DWD bis 16 Uhr aus.
Auch am Wochenende heißt es noch Vorsicht. Der DWD riet, nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten zu vermeiden. Für den Landkreis Stade gab es eine erhöhte Frostwarnung bis zum Sonnabendmorgen, 3 Uhr.
Cuxhaven: Betrunkener Fahrer rammt Autos - und flüchtet
Nach einem Unfall im Hafengebiet in Cuxhaven hat sich ein alkoholisierter Autofahrer aus dem Staub machen wollen. Doch weit kam der Mann nicht: Wenig Zeit später wurde er gestoppt.
Der 53-jährige Cuxhavener war bereits am Donnerstagmorgen mit seinem BMW Mini am ehemaligen Real-Markt-Gebäude unterwegs. Er kam von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem geparkten VW, in dem keine Menschen saßen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der VW auf einen Skoda geschoben - ebenfalls ohne Insassen.

Auch der Laternenmast wurde beschädigt. Foto: Lütt
Mit dem stark stark beschädigten Unfallauto fuhr der Cuxhavener weiter. Doch unweit der Unfallstelle - in der Straße Am Bahnhof - stoppten Polizisten den Mann. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von knapp 2 Promille. Dem 53-Jährigen wurde eine Blutprobe entnommen. Laut Polizei war bei dem Unfall auch ein Laternenmast beschädigt worden.
Nach der Glätte sogt Tauwetter für steigende Hochwassergefahr
Am Sonnabend komme ein Sturmtief, erklärte Marco Manitta von der Wettervorhersagezentrale des DWD. Das Niederschlagsgebiet erreicht gegen Mittag den Westen des Landes und bis zum Abend weitet sich es bis zur Mitte aus. „Diesmal ist nur Regen, denn mit dem stark auffrischenden Süd- bis Südwestwind steigen die Temperaturen auf Werte zwischen fünf und zehn Grad an“, sagte der Meteorologe.
In der Nacht zum Sonntag erreicht der Niederschlag auch den Osten, von Westen her folgen Schauer. Es besteht in einigen Tälern der östlichen Mittelgebirge noch mal die Gefahr vor gefrierendem Regen bei Werten um null Grad. Sonst bleibt es vielerorts bei Tiefstwerten zwischen neun und drei Grad frostfrei. „Wind, Regen und positive Temperaturen lassen die Schneedecke bis weitet in höhere Lagen anfangen zu schmelzen“, so Manitta.
Die Tauwetterlage setzt sich am Sonntag und Anfang kommender Woche fort. Dabei überqueren unter Tiefdruckeinfluss mehrere Niederschlagsgebiete Deutschland bei starkem bis stürmischem Westwind und milden Temperaturen zwischen 6 und 13 Grad. Selbst nachts bleibt es dann überall frostfrei. Regen und Schneeschmelze lassen viele Flüsse und Bäche vor allem in Süddeutschland anschwellen.