Kater tot: Horneburger Polizei warnt vor Giftködern

In der Samtgemeinde Horneburg ist ein Kater gestorben - vermutlich hatte das Tier Giftköder gefressen. Foto: Pixabay.de/Nennieinszweidrei
Ein Kater ist in der Samtgemeinde Horneburg offenbar vergiftet worden. Wo Katzenbesitzer jetzt auf präparierte Köder achten sollten.
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Nottensdorf. Der Kater sei Freigänger gewesen und vor dem 24. Mai in der Nähe des Nottensdorfer Friedwaldes unterwegs gewesen, berichtete die Stader Polizei.
Wieder zuhause angekommen, habe sich der Zustand des Katers übers Wochenende verschlechtert. Die Besitzerin aus Nottensdorf suchte einen Horneburger Tierarzt auf. Im Rahmen der eingehenden Untersuchung habe dieser die Vermutung aufgestellt, dass der Kater möglicherweise Giftköder gefressen haben könnte. „Der Kater war nicht mehr zu retten und musste leider von seinen Leiden erlöst werden“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach.
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Polizei sucht Zeugen und warnt Tierhalter
Die Horneburger Polizei warnt nun alle Tierhalter in dem Bereich vor möglicherweise ausgelegten Giftködern. Zusätzlich werden Zeugen gesucht, die sich mit Hinweisen unter der Telefonnummer 04163-828950 bei der Horneburger Wache melden können.
Der Polizeisprecher mahnt: „Bitte behalten Sie Ihre Tiere, freilaufend und an der Leine, im Auge und suchen Sie bei ersten verdächtigen Symptomen gleich einen Tierarzt auf.“
Zwei Hunde 2023 im Alten Land vergiftet
Im vergangenen Jahr sind zwei Hunde in der Samtgemeinde Lühe und in der Gemeinde Jork vergiftet worden. Ein Jagdhund habe am Elbdeich in Neuenschleuse - nahe dem Yachthafen - einen Giftköder gefressen. An der Lühe verschluckte ein weiterer Hund einen offenbar mit Rattengift präparierten Hundekochen. Auch der Tierarzt konnte diesem nicht mehr helfen, das Tier verstarb.
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Internet befördert Gerüchte über giftige Hunde- und Katzenköder
Vergiftete oder mit gefährlichen Gegenständen gespickte Köder jagen Hundefreunden in Deutschland immer wieder Angst ein. Fast täglich liest man von solchen Vorfällen. „Die Tendenz ist in den letzten Jahren stetig ansteigend“, berichtet das bayerische Landeskriminalamt. Genaue Zahlen, wie viele gefährliche Köder jährlich in Deutschland ausgelegt werden und wie viele Hunde dadurch zu Schaden kommen, gibt es allerdings nicht.
Über soziale Medien, spezielle Internetseiten und Apps machen Warnungen vor verdächtigen Ködern unter Hundefreunden schnell die Runde. Fünf bis zehn Meldungen aus ganz Deutschland gehen zum Beispiel bei der Webseite „Giftköderradar“ täglich ein. Nur etwa 40 Prozent davon werde veröffentlicht, sagt Mitbegründer Sachsa Schoppengerd.
Beim Rest handele es sich meist um achtlos entsorgte Lebensmittel oder um veraltete Meldungen, die ohne Zeitangaben in den sozialen Medien kursierten. „Die Wahrnehmung in diesem Bereich ist massiv verzerrt, und dazu tragen die Hundehalter selbst natürlich auch extrem bei“, sagt Schoppengerd. Diese teilten Gerüchte über mögliche Köder oft unreflektiert.