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Vandalismus auf jüdischem Friedhof: Holocaust-Gedenkkranz zerstört

Zum Holocaust-Gedenktag wurden vielerorts Kränze niedergelegt. (Symbolbild)

Zum Holocaust-Gedenktag wurden vielerorts Kränze niedergelegt. (Symbolbild) Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Nur wenige Tage nach dem internationalen Holocaust-Gedenktag haben Unbekannte in Zeven auf einem jüdischen Friedhof randaliert. Es wurden auch politische Sticker dort angeklebt.

Von Redaktion Sonntag, 02.02.2025, 17:00 Uhr

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Zeven. Sie rissen Blumen aus einem Gedenkkranz, klebten politische Aufkleber und beschädigten die Friedhofsumzäunung: Eine Spaziergängerin bemerkte am Samstagmittag Schäden auf dem jüdischen Friedhof im Wald „Kleine Ahe“ in Zeven, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Besonders bitter: Erst am Montag, 27. Januar, wurde den Opfern des NS-Regimes am internationalen Holocaust-Gedenktag gedacht. Dafür legten die Menschen auch in Zeven einen Gedenkkranz nieder - aus dem die Unbekannten nun die Blumen herausrissen.

Aufkleber: „Du hast eine Stimme, lass sie raus.“

Zudem seien laut Polizei-Angaben auf dem Friedhof mehrere Aufkleber mit der Aufschrift „Du hast eine Stimme, lass sie raus.“ aufgefunden worden. „Eine Verbindung mit der Tat kann bislang nicht ausgeschlossen werden“, sagt Polizeisprecherin Johanna Sander.

Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung und sucht nach Zeugen. Hinweise nehmen die Zevener Beamten unter der Telefonnummer 04281-/5920 entgegen.

Staatsschutz ermittelt nach Vandalismus an Gedenkstätte

Die Sachbeschädigung in Zeven ist leider kein Einzelfall. So wurden zum Beispiel auch in der Gedenkstätte Ahlem in Hannover abgelegte Blumenkränze zerstört und gestohlen. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt.

Insgesamt neun Blumenkränze waren wegen des Holocaust-Gedenktags vor der „Wand der Namen“ in der Gedenkstätte Ahlem abgelegt worden. Diese seien teils zerstört, teils in die Gartenanlage geworfen und teils gestohlen worden, hieß es.

Es sei beschämend, dass es in diesem Land immer noch Menschen gebe, die das Unrechtsregime und die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten infrage stellten oder sogar guthießen, sagte Regionspräsident Steffen Krach (SPD): „Wir werden diesem Vorfall sowie jeder anderen Form von Hass und Hetze weiterhin mit allen Mitteln der Rechtsstaatlichkeit entgegentreten.“ (bat/dpa)

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