Zähl Pixel
Blaulicht

Wieder Brückenwerfer auf A1: Transporter beschädigt

Auf der A1 im Kreis Rotenburg verunglückten mehrere Autos. Gibt es einen Zusammenhang mit den neuen Autobahnwürfen? (Archivbild)

Auf der A1 im Kreis Rotenburg verunglückten mehrere Autos. Gibt es einen Zusammenhang mit den neuen Autobahnwürfen? (Archivbild) Foto: JOTO

Nach den lebensgefährlichen Brückenwürfen auf der A1 und A7 gab es am Montagabend einen neuen Vorfall im Landkreis Harburg. Gibt es einen Zusammenhang mit den vorigen Taten?

Von Redaktion Dienstag, 17.06.2025, 16:07 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Landkreis Harburg. Von einer Brücke im Kreis Harburg wurden am Montagabend Steine auf die Autobahn 1 geworfen. Das meldeten am Montag (16. Juni) gegen 18.40 Uhr mehrere Anrufer bei der Polizei.

Ein Transporterfahrer stellte später Schäden an seinem Fahrzeug fest. Den entstandenen Schaden am Fahrzeug schätzt die Polizei auf etwa 2500 bis 5000 Euro. Zum Zeitpunkt der Tat herrschte aufgrund eines Unfalls stockender Verkehr in dem Streckenabschnitt zwischen den Ortschaften Oldendorf und Dierstorf.

Die Polizei leitete sofort Überprüfungsmaßnahmen und eine Fahndung ein, es wurden aber keine tatverdächtigen Personen aufgefunden. „Darüber hinaus gibt es Hinweise auf einen möglicherweise ebenfalls betroffenen/beschädigten Sattelzug, zu dem bislang jedoch keine näheren Informationen vorliegen“, berichtet der Rotenburger Polizeisprecher, Marvin Teschke.

Die Polizei ermittele nun wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Zeugen und weitere geschädigte Fahrzeugführer können sich bei der Autobahnpolizei Sittensen (Telefon 04282/50870) melden. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit früheren Fällen sogenannter „Autobahnwürfe“.

Brückenwürfe: 31- und 22-Jähriger äußern sich zu Vorwürfen

Die beiden Tatverdächtigen der lebensgefährlichen Brückenwürfe Anfang Juni auf norddeutschen Autobahnen haben sich in der vergangenen Woche zu den Vorwürfen geäußert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Lüneburg machten sowohl der festgenommene 31-Jährige als auch der 22-Jährige in Vernehmungen Aussagen.

Männer handelten gemeinsam

Aus ermittlungstaktischen Gründen gibt die Behörde jedoch bisher keine weiteren Details zu den möglichen Motiven bekannt. Nach ersten Ermittlungen sieht es danach aus, dass die beiden deutschen Staatsangehörigen bei den gefährlichen Aktionen wohl gemeinsam handelten.

Gegen beide laufen jeweils in allen drei Tatfällen Ermittlungsverfahren. Hinweise auf weitere Beteiligte liegen derzeit nicht vor, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg.

Der 31-Jährige war in der Nacht auf den 6. Juni in Hamburg von Spezialeinheiten der niedersächsischen Polizei festgenommen worden. Sein mutmaßlicher Mittäter ging den Fahndern am Freitagabend in Ingolstadt ins Netz. Im Zusammenhang mit den Festnahmen führten die Ermittler mehrere Durchsuchungen durch, deren genaue Orte die Staatsanwaltschaft nicht preisgab.

Transporterfahrer entgeht knapp einem Unglück

Die Männer sollen Anfang Juni schwere Gegenstände von Brücken auf die Autobahnen A1 und A7 in den Landkreisen Harburg, Heidekreis und Rotenburg (Wümme) geworfen haben. Bei den Angriffen landeten massive Objekte wie ein Baumstamm und Baustellenabsperrungen auf den Fahrbahnen. Besonders gefährlich verlief ein Vorfall bei Soltau, als ein herabgeworfener Baumstamm die Front eines Transporters traf. Der 33-jährige Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt.

Ermittlungen wegen versuchten Tötungsdeliktes

Insgesamt wurden 22 Fahrzeuge beschädigt, hauptsächlich mit Reifen- und Achsenschäden. Verletzte gab es nicht. Beide Tatverdächtigen befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg begründete den Haftbefehl unter anderem mit Fluchtgefahr. Eine Sonderkommission bei der Polizeiinspektion Heidekreis führt die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und in einem Fall wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

M
Michael Paege
17.06.202511:18 Uhr

Nicht darüber zu berichten kann Nachahmertaten verhindern.

Weitere Artikel

Autofahrer rast mit 137 km/h durch Bargstedt

In der vergangenen Woche verunglückte ein 18-Jähriger in Bargstedt schwer. Jetzt hat der Landkreis Stade eine Verkehrskontrolle durchgeführt, mit einem erschreckenden Ergebnis.