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Zoll: Clan-Razzia im Kreis Cuxhaven – Flucht mit Karton fliegt auf

Der Zoll überprüfte im Landkreis Cuxhaven insgesamt vier Betriebe. Die Aktion war Teil einer bundesweiten Kontrolle.

Der Zoll überprüfte im Landkreis Cuxhaven insgesamt vier Betriebe. Die Aktion war Teil einer bundesweiten Kontrolle. Foto: Hauptzollamt Bremen

Zoll, Polizei und Behörden machen Ernst: Im Stader Nachbarkreis geraten vier Betriebe in den Fokus. Die Einsatzkräfte werden fündig.

Von Redaktion Mittwoch, 11.12.2024, 14:02 Uhr

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Landkreis Cuxhaven. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) und weitere Einheiten des Hauptzollamts Bremen sowie der Polizei und örtlichen Behörden haben bereits am Nikolaustag, 6. Dezember, in einer groß angelegten Aktion diverse Betrieb im Landkreis Cuxhaven sowie in der Stadt Delmenhorst kontrolliert. Vorausgegangen seien bundesweite Ermittlungen, teilt der Zoll jetzt mit.

Im Mittelpunkt der Razzia: kriminelle Clan-Strukturen in Cafés, Bars, Shishabars, Wettbüros, Spielstätten, Barbershops und dem Autohandel.

Clan-Kriminalität: Was im Kreis Cuxhaven gefunden wurde

Im Landkreis Cuxhaven seien bei der Überprüfung von vier Gewerbebetrieben durch 25 Beamte in einer Shishabar mehr als vier Kilogramm unversteuerter Wasserpfeifentabak sichergestellt worden. Der Inhaber habe bei Eintreffen von Zoll und Polizei noch versucht, die unversteuerten Tabakwaren beiseite zu schaffen. Der Mann sei auf der Flucht rechtzeitig aufgehalten worden.

Der Zoll stellt in einer Shisha-Bar unversteuerte Tabakwaren sicher.

Der Zoll stellt in einer Shisha-Bar unversteuerte Tabakwaren sicher. Foto: Hauptzollamt Bremen

Zudem sei im Keller der Bar ein illegales Glücksspielgerät durch die Polizei sichergestellt worden. Das Gewerbeaufsichtsamt stellte zudem Mängel bei der Lüftungsanlage des Betriebes fest.

Bei der Feststellung der Personalien in den Betrieben habe sich einmal der Verdacht von Sozialversicherungsbetrug sowie einmal der Verdacht des Missbrauches von Leistungen der Agentur der Arbeit erhärtet.

In Delmenhorst wurden durch insgesamt 73 Einsatzkräfte in zehn Gewerbebetrieben Prüfungen durchgeführt. In einem versteckten und verschlossenen Hinterzimmer eines Betriebes beschlagnahmte die Polizei drei nicht zugelassene Wett- und Geldspielautomaten. Ein Verfahren wegen des Verdachts des illegalen Glückspiels wurde eingeleitet.

Bei vier Personen stünden nun Ermittlungen bezüglich arbeitsrechtlichen Verstößen oder Steuerbetrug an. Bei Nicht-EU-Ausländern prüft der Zoll zudem, ob der jeweilige Aufenthaltsstatus eine Arbeitsaufnahme in Deutschland gestatte.

Razzia zuletzt verstärkt im Norden – Clans im Fokus

„Neben der Feststellung von Verstößen ging es bei diesem Einsatz insbesondere darum, delikts- und behördenübergreifend Erkenntnisse über Clan-Aktivitäten und unrechtmäßige Strukturen zu gewinnen, erläutert Volker von Maurich, Sprecher des Hauptzollamts Bremen, und stellt klar: „Die Prüfung setzt ein deutliches Zeichen, dass Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in der Gesellschaft nicht toleriert werden. Vielmehr gilt es, das Unrechtsbewusstsein zu steigern, redliche Unternehmen zu schützen sowie einen fairen Wettbewerb sicherzustellen.“

In den vergangenen Tagen hatte es norddeutschlandweit mehrere Razzien mit Clan-Bezug gegeben. Ebenfalls am Freitag hatten Zoll und Polizei in Wilhelmshaven, Jever und Schortens haben der Zoll und die Polizei 15 Cafés, Bars, Shishabars, Wettbüros und Spielotheken auf illegale Beschäftigungsverhältnisse und Schwarzarbeit überprüft. Das Veterinäramt hatte zudem ein Ekel-Restaurant wegen „unhaltbarer hygienischer Zustände“ geschlossen.

Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) sieht ein konsequentes Vorgehen gegen die organisierte Kriminalität.

Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) sieht ein konsequentes Vorgehen gegen die organisierte Kriminalität. Foto: Felix Müschen/dpa

Rund 270 Polizeibeamte aus Schleswig-Holstein und Hamburg hatten wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel 14 Objekte in Kiel, Neumünster und Flensburg durchsucht. Dabei waren zahlreiche Dokumente und Geld in sechsstelliger Höhe beschlagnahmt worden.

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