Ein neues schwimmendes Hospital für Afrika

Die in China gebaute „Global Mercy“ ist Vorbild für das neue Schiff der Hilfsorganisation Mercy Ships. Foto: Eckhard
In Afrika fehlt es vielfach an medizinischer Versorgung. Hier setzt die Hilfsorganisation Mercy Ships an. Und die kann dank einer Kooperation mit der MSC Group bald mehr und besser mit einem neuen Schiff helfen.
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Durch eine Vereinbarung zwischen der MSC Group, der MSC Foundation und der Hilfsorganisation Mercy Ships International wird die Planung zum Bau eines neuen Hospitalschiffs aufgenommen, das zukünftig jährlich Tausenden Menschen in Afrika kostenlose Operationen und Schulungen von lokalen Fachkräften ermöglichen wird.
Das neue Hospitalschiff wird den Bedürfnissen und Erfahrungen von Mercy Ships entsprechend gebaut und ähnlich dem vor zwei Jahren in Dienst gestellten Neubau „Global Mercy“ sein, dem weltweit größten zivilen Hospitalschiff.
Hospitalschiff ermöglicht lebensverändernde Operationen
Dieses wird nach der Inbetriebnahme die Reichweite und damit die Anzahl der lebensverändernden chirurgischen Operationen, der Anästhesieversorgung und der Bildungs- und Schulungsprogramme von Mercy Ships für die nächsten Generationen von Patienten und medizinischem Fachpersonal in Subsahara-Afrika erweitern.
Mercy Ships betreibt derzeit zwei moderne Hospitalschiffe, die kostenlose Operationen und andere Gesundheitsdienste zu den Menschen bringen, die kaum Zugang zu sicherer medizinischer Versorgung haben.
Kooperation mit signifikanter Spende verknüpft
Kapitän Gianluigi Aponte, Vorsitzender der MSC Group und der MSC Foundation, Diego Aponte, Präsident der MSC Group und Vorstandsmitglied der MSC Foundation, sowie Don Stephens, Gründer von Mercy Ships, unterzeichneten jetzt eine Vereinbarung, die den Start für das neue Projekt markiert und eine signifikante Spende der MSC Foundation für das Projekt beinhaltet, über deren Höhe aber keine Angaben gemacht werden.
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„Ich habe einen Teil meiner Kindheit und frühen Jahre in der Schifffahrtsindustrie am Horn von Afrika verbracht, eine Region, die mir sehr am Herzen liegt. Ich habe die Herausforderungen, mit denen die Menschen da vor Ort konfrontiert sind, mit eigenen Augen gesehen. Das hat mich zur Überzeugung gebracht, dass die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für sie eine direkte und dauerhafte Wirkung haben würde. Es ist äußerst ermutigend, mit Don zusammenzuarbeiten und diese wichtige Unterstützung durch seine einzigartige Organisation, Mercy Ships, zu leisten“, sagte Kapitän Aponte, Gründer der MSC Group.
Unterkünfte für über 600 Menschen
Die Partnerschaft habe bereits außerordentliche Ergebnisse hervorgebracht, und nun „stehen wir kurz davor, die Flotte zu erweitern, um diese Unterstützung noch weiter zu verstärken. Ich freue mich sehr darauf, dass dieses neue Schiff in See stechen wird, um noch mehr Menschen in Afrika zu helfen“, so Gianluigi Aponte weiter.
Das neue Schiff wird über Unterkünfte für etwa 600 Crewmitglieder und Gäste an Bord verfügen. Das Krankenhaus wird sich über zwei Decks und 7.000 Quadratmeter erstrecken und über sechs Operationssäle, ein voll ausgestattetes Labor und hochmoderne Schulungsräume, wie beispielsweise ein Simulationslabor, verfügen.
Dies ermöglicht es Mercy Ships, während eines 10-monatigen Hilfseinsatzes im Hafen die lokalen chirurgischen Systeme zu unterstützen. Angaben über die Bauwerft und über die Schiffsgröße liegen derzeit noch nicht vor.
Chirurgische Versorgung für Gesichtsrekonstruktion
Seit der Gründung von Mercy Ships im Jahr 1978 hat die Organisation mehr als 117.000 spezialisierte chirurgische Eingriffe durchgeführt. Zu diesen Eingriffen gehören Mund-, Kiefer-, Gesichtsrekonstruktionen, die Beseitigung von Kontrakturen bei schweren Verbrennungen, die Korrektur von orthopädischen Fehlbildungen bei Kindern, die Behandlung von Lippen- und Gaumenspalten, sowie augenärztliche und zahnärztliche Behandlungen.
Mercy Ships setzt sich als Nichtregierungsorganisation zudem dafür ein, die Kapazitäten der lokalen Gesundheitssysteme in Afrika durch nachhaltig konzipierte chirurgische Bildungs- und Schulungsprogramme sowie Partnerschaften mit Behörden und lokalen Organisationen zu stärken. Mercy Ships hat seit Beginn mehr als 54.300 einheimische Fachkräfte in ihren Fachgebieten fortgebildet.
Die Erweiterung der Flotte um ein neues, speziell für diesen Zweck gebautes Hospitalschiff, das nach ähnlichen Spezifikationen wie die in China erbauten „Global Mercy“ konstruiert werden soll, wird Mercy Ships ermöglichen, die Zusammenarbeit mit den Gastländern insbesondere auch in den Bereichen Schulungen und Partnerschaften zu verbessern.
MSC Group unterstützt bei der weltweiten Logistik
Don Stephens, der Gründer von Mercy Ships, bekräftigt die Vision der Organisation, afrikanischen Ländern mit sicherer chirurgischer Versorgung und Schulungsprogrammen zu dienen. „Zahlreiche Menschen auf der ganzen Welt unterstützen unsere Aktivitäten und unsere Flotte von Hospitalschiffen. Dank unseres neuen speziell für diesen Zweck gebauten Schiffs wird ihr Engagement noch wertvoller.
Der Betrieb von Hospitalschiffen erfordert den Transport großer Mengen an Gütern über Ozeane und Meere, um die chirurgischen Eingriffe und Schulungsaktivitäten kontinuierlich sicherzustellen. MSC und Mercy Ships sind seit 2011 Partner, wobei die MSC Group die logistische Unterstützung und die Containerlieferung von Hilfsgütern an alle Einsatzhäfen gewährleistet.