A26-„Meilenstein“: Nächste Elbtunnel-Vollsperrung notwendig

Vom 16. bis 19. Februar 2024 ist die nächste Vollsperrung der A7 rund um den Elbtunnel angekündigt. Foto: Georg Wendt/dpa
Autofahrern steht zum Jahresbeginn erneut ein Wochenende mit massiven Behinderungen rund um Hamburg bevor. Doch dieses Mal geht es auch um den Ausbau der A26. Das ist geplant.
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Hamburg/Landkreis. Autofahrer im Norden müssen sich im neuen Jahr zeitweise auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Für den Bau des neuen Autobahnkreuzes HH-Hafen wird die A7 vom 16. bis 19. Februar 2024 zwischen den Anschlussstellen HH-Heimfeld und HH-Volkspark in beide Richtungen erneut voll gesperrt, wie die Autobahn GmbH des Bundes im Jahresplan mitteilte. Allein in diesem Jahr waren A7 und Elbtunnel viermal für jeweils rund 55 Stunden voll gesperrt, zuletzt Mitte November.
Die Sperrung im Februar sei für einen „Meilenstein“ des Bauprojekts erforderlich: Ein sogenannter Überflieger - eine Verbindungsrampe - soll über der A7 hergestellt werden, um sie mit der A26 zu verbinden.
Neubau der A26-West schließt Lücke ab Neu Wulmstorf
Der Neubau der A26-West schließt die 8,7 Kilometer lange Lücke zwischen Neu Wulmstorf und der A7 in Hamburg. In diesem Abschnitt werden bis 2025 17 Brückenbauwerke erstellt. Über das bei Hamburg-Moorburg neu zu errichtende Autobahnkreuz HH-Hafen bildet sie im Osten die sogenannte Hafenpassage (A26-Ost) zur A1 bei Stillhorn.
Nach der Fertigstellung soll die A26 die seit Jahrzehnten hoch belastete B73 entlasten und deren Anwohner vor Verkehrslärm schützen. Im Hamburger Raum soll sie das Stadtstraßennetz entlasten und Deutschlands größten Seehafen im Süden der Stadt an das Autobahnnetz anbinden.
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A7-Vollsperrung von Freitagabend bis Montagfrüh
Zeitgleich soll an dem Wochenende im Februar 2024 an der K20 Hochstraße Elbmarsch gearbeitet werden, um eine zusätzliche Sperrung der A7 hierfür zu vermeiden. Autofahrern wird empfohlen, die betroffene Strecke weiträumig zu umfahren - beispielsweise über die A1, A21 oder B205. Auch für Großraum- und Schwertransporter ist an dem Wochenende keine Durchfahrt möglich.
Planmäßig soll die Vollsperrung im Februar von Freitagabend bis Montagfrüh andauern. Den Angaben zufolge ist es jedoch möglich, dass sich die Durchführung witterungsbedingt noch verschiebt. Nähere Details zum zeitlichen Ablauf sowie zu den befahrbaren Umleitungen sollen im Januar bekanntgegeben werden.
A20: Trotz Klagen ruhen die Planungen nicht
Neuigkeiten gibt es auch von der geplanten, aber ebenso umstrittenen Autobahn 20: Dort ist die geplante feste Elbquerung in Nordkehdingen bei Drochtersen das Herzstück des Weiterbaus von Schleswig-Holstein aus. Anfang 2023 hatte die Planungsgesellschaft Deges die Planungsunterlagen veröffentlicht. Im Anschluss wurden erneut Klagen beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Doch die Planungen ruhen nicht, wie eine Info-Veranstaltung der IHK und der DEGES in Glückstadt gezeigt hat.
Über den Stand der Planungen und die Fortschritte in Schleswig-Holstein berichtete DEGES-Projektleiter Sebastian Haß: „Für die A 20 haben wir im zu Ende gehenden Jahr viel erreichen können.“ Für den Abschnitt 8 mitsamt Elbquerung gibt es laut Mitteilung einen Planfeststellungsbeschluss, im Abschnitt 7, der von der B431 bis zur A23 reichen wird, sind die Unterlagen für die 4. Planänderung eingereicht und werden Anfang 2024 ausgelegt. „Wir erwarten hier einen Planfeststellungsbeschluss in 2024“, sagte Haß.
Im Abschnitt 3 bei Bad Segeberg hat die Auslegung der Unterlagen stattgefunden; derzeit läuft die Sichtung der Erwiderungen und im Abschnitt 4 von Bad Segeberg bis zur A7 geht es ebenfalls voran. Haß: „Mit der A20 schaffen wir die erste leistungsfähige West-Ost-Verbindung in Schleswig-Holstein. Mit dem Tunnel bei Glückstadt errichten wir eine neue zusätzliche Querung der Elbe. Dass wir dabei umweltbewusst planen und bauen, ist nicht nur gesetzlicher Auftrag, sondern auch unser Selbstverständnis.“
A20: Kehdinger Kreuz ist auf Fortschritt in Schleswig-Holstein angewiesen
Beim Kreuz Kehdingen, ebenso für den Baustart der Elbquerung notwendig wie der Abschnitt 7 in Schleswig-Holstein, gehen die Planungen ebenfalls in die Endphase: „Wir rechnen in 2024 für das Kreuz Kehrdingen mit einem Planfeststellungsbeschluss“, so Merl zum Stand auf niedersächsischer Seite.
Seit 2021 führen die IHK Schleswig-Holstein, die IHK Stade, die Oldenburgische IHK sowie die Handelskammern Hamburg und Bremen unter dem Motto: „A 20 - mehr als eine Autobahn“ eine Kampagne, um auf den volkswirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Nutzen der A20 hinzuweisen. Ziel ist es, auf die verkehrliche und wirtschaftshemmende Situation der bisherigen Infrastrukturen A1 und A7 im Hamburger Raum und die nicht ausreichende Leistungsfähigkeit der vorhandenen B205, B206 und B404 hinzuweisen. (tip/san/mit dpa)