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Warnstreik

Elbtunnel-Streik: Im Feierabendverkehr droht Stau-Chaos

Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte der Tunnelbetriebszentrale zum Warnstreik aufgerufen. (Archivbild)

Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte der Tunnelbetriebszentrale zum Warnstreik aufgerufen. (Archivbild) Foto: Christian Charisius/dpa

Die Autobahn GmbH will den Ausstand rund um die Tunnelzentralen der A7 vor Gericht noch stoppen. Was Hamburg-Pendler wissen sollten.

Von Redaktion Donnerstag, 13.03.2025, 09:40 Uhr

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Hamburg/Landkreis. Erst Pendler-Frust und lange Staus wegen der Baustellen rund um Airbus im Alten Land, jetzt auch noch ein Warnstreik am Elbtunnel: Auf der Autobahn A7 in Hamburg und in der Innenstadt droht am Donnerstag im Feierabendverkehr ein Stau-Chaos. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Tunnelbetriebszentrale dazu aufgerufen, von Donnerstag (18 Uhr) bis Freitag (10 Uhr) die Arbeit niederzulegen.

Das könnte dazu führen, dass nicht nur der Elbtunnel, sondern auch die Überdeckelungen Schnelsen und Stellingen auf der A7 sowie in der Innenstadt der Wallring- und der Krohnstiegtunnel gesperrt werden müssen. Die Beschäftigten der Autobahn GmbH sind unter anderem für die Überwachung, Steuerung und Instandhaltung der Tunnel verantwortlich.

Autobahn GmbH geht gerichtlich gegen Warnstreik vor

Wegen der wohl gravierenden Folgen versucht die Autobahn GmbH des Bundes, den Ausstand gerichtlich zu unterbinden. Ein Streik im sensiblen Bereich der Tunnelkette der A7 sowie der Flughafenzufahrten und des Wallringtunnels in der Innenstadt würden massive Verkehrsbehinderungen verursachen und potenziell gefährliche Situationen für die Verkehrsteilnehmer schaffen, teilte das Unternehmen mit. „Deshalb befindet sich die Autobahn GmbH des Bundes in einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit Verdi wegen der geplanten Arbeitsniederlegung.“

Am Freitag beginnt in Potsdam die dritte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück.

Hadag-Beschäftigte sollen 48 Stunden streiken

Ebenfalls streiken die Beschäftigten der Hadag-Fähren auf der Elbe – und zwar von Donnerstag (4 Uhr) bis Sonnabend (4 Uhr). Am Morgen sind auf der Elbe keine Fähren der Hadag von der einen zur anderen Elbseite gefahren, wie ein Verdi-Sprecher sagte. „Die haben ihre eigene Tarifrunde. Die sind komplett im Warnstreik.“ Zudem hätten am Morgen auch viele andere Beschäftigte im Hafen die Arbeit niedergelegt. So blieben einige Schiffe an Land, der Lotsenversetzdienst, der die Lotsen zu den großen Schiffen bringt, war nur eingeschränkt tätig. Am Morgen seien rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Verdi-Streikposten im Hafen gekommen.

Verdi hat zum Streik aufgerufen und alle Hadag-Kapitäne waren dem Streikaufruf am Donnerstagmorgen gefolgt.

Verdi hat zum Streik aufgerufen und alle Hadag-Kapitäne waren dem Streikaufruf am Donnerstagmorgen gefolgt. Foto: Marcus Golejewski/dpa

Verdi fordert für sie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein Lohnplus von 18 Prozent, mindestens aber 625 Euro. Die Arbeitgeberseite habe bislang bei einer Laufzeit von 24 Monaten ein Lohnplus von lediglich 5,0 bis 6,65 Prozent angeboten.

Der Streik-Aufruf ist aus Sicht der Hadag erneut nicht nachvollziehbar. Tanja Cohrt, Co-Geschäftsführerin erklärt: „Wir haben unser Angebot ein weiteres Mal nachgebessert und zwei Varianten angeboten. Trotz dessen die 4. Verhandlungsrunde nach kurzer Zeit abzubrechen ist nicht zielführend.“

Die Hadag geht nach eigenen Angaben davon aus, dass an beiden Tagen gar kein Fährbetrieb möglich ist. Die Hamburger Hochbahn AG hat deshalb bereits angekündigt, an beiden Tagen auf der Buslinie 150 und vor allem für Airbus-Beschäftigte auf der Linie X86 zusätzliche Fahrzeuge einzusetzen. (dpa)

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Rüdiger Hülsmann
12.03.202519:13 Uhr

Gerichtlich untersagen! Bei Zuwiderhandlung Strafen verhängen! Keine Verhältnissmässigkeit

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