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Geldwäsche, Drogenhandel, Schutzgelderpressung: Schlag gegen Clan-Kriminalität in Stade

Spezialkräfte der Polizei beim Einsatz vor Ort. Polizei und Staatsanwaltschaft ist am Sonntag ein großer Schlag gegen die Clan-Kriminalität in Stade gelungen. Fotos: Polizei

Spezialkräfte der Polizei beim Einsatz vor Ort. Polizei und Staatsanwaltschaft ist am Sonntag ein großer Schlag gegen die Clan-Kriminalität in Stade gelungen. Fotos: Polizei

Polizei und Staatsanwaltschaft ist am Sonntag ein großer Schlag gegen die Clan-Kriminalität in Stade gelungen. Im Rahmen einer Razzia am späten Sonntagabend beschlagnahmten Einsatzkräfte Beweismittel im Wert von mehr als 900.000 Euro; zwei Männer wurden festgenommen.

Dienstag, 02.05.2023, 09:55 Uhr

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Nach monatelangen Ermittlungen einer Spezialeinheit des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Stade konnten in der Altländer Straße in Stade und in Hollern-Twielenfleth die auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade beim Amtsgericht Stade erlassenen Durchsuchungsbeschlüsse für mehrere Wohn- und Gewerbe- beziehungsweise Vereinsobjekte vollstreckt werden, berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach. In dem Ermittlungsverfahren gehe es unter anderem um den Handel mit Drogen in großem Stil, gewerbsmäßige Geldwäsche, Schutzgelderpressung, Schwarzarbeit und illegales Glücksspiel.

Einsatzkräfte durchsuchten laut Polizei am Sonntag ab 20 Uhr bis tief in die Nacht mehrere Gebäude in Stade und Hollern-Twielenfleth und beschlagnahmten Beweismittel im Wert von mehr als 900.000 Euro. Unterstützt wurden die Ermittler bei der schlagartig durchgeführten Aktion unter anderem von mehr als 100 schwerbewaffneten Beamten des Spezialeinsatzkommandos Niedersachsen, des Mobilen Einsatzkommandos sowie der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Stade und einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Bereitschaftspolizei. Zusätzlich wurden speziell geschulte Schutz-, Drogen- sowie Geldspürhunde der Polizei eingesetzt.

 Beamte beschlagnahmen Bargeld, Luxusuhren, Gold und Drogen

Die Einsatzkräfte stellten den Angaben zufolge mehr als 100.000 Euro Bargeld, diverse Luxusuhren, 350 Gramm Gold, rund 30 Gramm Kokain sowie 120 Gramm Cannabisprodukte sicher. Zudem seien sechs Glückspielautomaten und ein Gebäudekomplex im Wert von mindestens 800.000 Euro beschlagnahmt worden. Auch eine scharfe Schusswaffe mit mehreren gefüllten Magazinen sei im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahme sichergestellt worden.

17 Personen seien zwecks Identitätsfeststellung vorläufig in Gewahrsam genommen worden. Gegen eine Person habe ein Abschiebehaftbefehl vorgelegen, der sogleich habe mitvollstreckt werden können.

Von 20 Uhr bis tief in die Nacht durchsuchten Einsatzkräfte am Sonntag mehrere Gebäude in Stade und Hollern-Twielenfleth.

Von 20 Uhr bis tief in die Nacht durchsuchten Einsatzkräfte am Sonntag mehrere Gebäude in Stade und Hollern-Twielenfleth.

Rund 100 Personen versuchen, die Polizei zu stören

Vor den betroffenen Gebäuden und vor der Stader Polizeidienststelle sei es während der Durchsuchungsmaßnahmen zu einer Ansammlung von 80 bis 100 Personen gekommen, die die polizeiliche Maßnahme offenbar stören wollten. "Durch das couragierte Auftreten aller vor Ort eingesetzten Kräfte und das Durchführen gezielter Ansprachen konnte eine Störung der polizeilichen Maßnahmen verhindert werden", heißt es in einer Presseinformation.

Die beiden zunächst festgenommen Beschuldigten im Alter von 33 und 53 Jahren seien in den Stader Polizeigewahrsam eingeliefert worden und hätten sich erkennungsdienstlichen Maßnahmen und ersten Befragungen unterziehen müssen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade seien sie am frühen Montagabend der Haftrichterin beim Amtsgericht Stade vorgeführt und nach dem Erlass entsprechender Untersuchungshaftbefehle in eine niedersächsische Justizvollzugsanstalt eingeliefert worden. (vdb)

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