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Auto online zulassen: Bürger im Landkreis werden Opfer von Kostenfalle

Im Landkreis Stade fielen zuletzt Bürger vermehrt beim An- und Abmelden von Fahrzeugen auf betrügerische Online-Anbieter herein.

Im Landkreis Stade fielen zuletzt Bürger vermehrt beim An- und Abmelden von Fahrzeugen auf betrügerische Online-Anbieter herein. Foto: Symbolbild/Battmer

Es grenzt an Betrug, Polizei und Landkreis warnen vor Geschäftemachern im Netz. Mehrere Bürger wurden bereits Opfer - und zahlten am Ende drauf.

Von Redaktion Freitag, 26.01.2024, 11:06 Uhr

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Landkreis. Seit September vergangenen Jahres bietet der Landkreis Stade online die Möglichkeit, sein Auto bequem vom Sofa aus an- oder abzumelden. Nun häufen sich Meldungen in der Zulassungsstelle, dass Bürger Opfer von gefälschten Webseiten im Internet wurden. Polizei und Landkreis-Verwaltung rufen deshalb jetzt zur Vorsicht auf.

Denn wer im Netz nach einer bestimmten Online-Dienstleistung sucht, stößt schnell auf zweifelhafte Angebote. Wer auf diesen Seiten etwas bestellt, erhält überteuerte, unbrauchbare oder auch gar keine Dokumente oder Dienstleistungen. Das wird aus einem aktuellen Beispiel aus dem Kreis Stade deutlich.

Betrug mit Online-Angeboten: So teuer kann es werden

Wer in einer Internetsuche den Begriff „Auto online abmelden“ eingibt, findet zahlreiche Angebote – darunter neben seriösen auch „Fake-Webseiten“, die vortäuschen, diese Dienstleistung online anzubieten. Auf diesen Seiten werden oft deutlich erhöhte Gebühren ab 35 Euro verlangt. Die Online-Abmeldung eines Fahrzeugs auf offiziellem Wege koste dagegen lediglich 2,70 Euro, plus geringe Reservierungsgebühren (2,60 Euro) für das Kennzeichen, teilt der Landkreis mit.

Die unnötigen Drittanbieter leiten die Angaben dagegen im besten Fall einfach nur an die Zulassungsstelle weiter und stellen für ihre „Hilfe“ dann Rechnungen, teils auch bis zu 200 Euro, warnt auch die Verbraucherzentrale vor solchen Angeboten. Zudem erhalten Bürger in vielen Fällen gar keine Abmeldebestätigung für ihr Auto. „Das überwiesene Geld ist dann weg, ohne dass das Fahrzeug tatsächlich abgemeldet wurde“, berichtet Arne Kramer, Leiter des Straßenverkehrsamts in Stade. In diesen Fällen haben sich die Betroffenen nicht über die offizielle Internetseite des Landkreises Stade eingeloggt, sondern über andere Portale.

Kostenfalle bei Kfz-Zulassung: Weitere Gebühren fallen an

Die Geschädigten im Landkreis suchten zuletzt immer wieder Hilfe bei der Kfz-Zulassungsstelle - oft in der Annahme, dass „online etwas nicht richtig funktioniert hat“. Den finanziellen Schaden hat am Ende der Bürger. Denn bei der Zulassungsstelle entstehen noch einmal weitere Gebühren in Höhe von 16,50 Euro. Dies sei erforderlich, da das Fahrzeug nun ordnungsgemäß abgemeldet werden muss. Die Freilegung des Sicherheitscodes auf dem Kennzeichen führe dazu, dass das Kennzeichen seine Gültigkeit verliere, was bei einer Fake-Abmeldung zu weiteren Problemen führen kann, heißt es weiter.

„Es ist daher entscheidend, dass die Bürgerinnen und Bürger sich über die offizielle Webseite des Landkreises für den An- oder Abmeldevorgang einloggen oder sich bei der Wahl eines externen Dienstleisters vorher versichern, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt“, mahnt Kramer.

Beim Besuch in der Zulassungsstelle erlebten Bürger dann die böse Überraschung.

Beim Besuch in der Zulassungsstelle erlebten Bürger dann die böse Überraschung. Foto: Polizei

Polizei Stade rät bei „Fake-Webseiten“: Sofort Anzeige erstatten

Seit Herbst 2023 verzeichnet auch die Verbraucherzentrale einen rasanten Anstieg von Beschwerden über solche fragwürdigen oder unnötigen Online-Services. Dies betreffe auch Vorgänge wie das Erstellen von Führungszeugnissen, Geburtsurkunden, Anträge auf Kinderzuschlag oder Post-Nachsendeaufträge. Die Verbraucherschützer raten, auf Webseiten das Impressum und das Eingabeformular genau zu prüfen, bevor man Daten einträgt und auch auf Preisangaben als Warnsignal zu achten.

Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach weiß, dass diese Prüfung auf Glaubwürdigkeit „nicht immer einfach ist“. Er mahnt: „Sollten Betroffene dennoch auf eine derartige Masche hereingefallen sein, ist eine Anzeige bei der Polizei geboten. Nur so können die schwarzen Schafe zur Rechenschaft und aus dem Verkehr gezogen werden.“ (tip)

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