Betrunkener Pick-up-Fahrer tischt Polizei Lügengeschichte auf

Dieses Fahrzeug kollidierte mit einem Baumstumpf, war bei Ankunft der Polizei plötzlich verschwunden. Foto: Polizei Cuxhaven
Zwei skurrile Autounfälle forderten die Polizei Cuxhaven. Der eine Fahrer erzählte den Beamten eine abenteuerliche Geschichte; der andere widersetzte sich der Blutentnahme.
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Kreis Cuxhaven. Von Beamtenbeleidigungen bis zu fehlenden Unfallfahrzeugen: Am vergangenen Sonntag, 15. Dezember, stößt die Cuxhavener Polizei auf zwei äußerst kuriose Unfälle.
Am Sonntag, 15. Dezember, rückte die Polizei gegen 2.15 Uhr zu einem Unfall nach Lehnstedt (Kreis Cuxhaven) aus: Ein Pick-up war in einer Kurve auf der Waldstraße nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baumstumpf geprallt, wie Stephan Hertz, Sprecher der Polizei Cuxhaven, berichtet.
Als die Beamten den Unfallort erreichten, fehlte von dem Fahrzeug allerdings jede Spur. Stattdessen trafen sie auf vier Menschen.
Unfallverursacher flüchtet und lässt Ehepaar allein zurück?
Ein 39-Jähriger aus Hagen gab an, lediglich Mitfahrer in dem Dodge Ram gewesen zu sein. Der angebliche Verursacher des Unfalls sei nach dem Crash mit dem Fahrzeug geflohen und habe ihn und seine Ehefrau im Wald zurückgelassen. Die zwei anderen gaben sich als Spaziergänger aus, die „auf das Geschehen zukamen“.
Landwirt beseitigt demolierten Dodge Ram
Den Beamten kamen Zweifel an der Erklärung des Mannes - zurecht, wie sich zeigte. Kurze Zeit später wurde der demolierte Pick-up etwa 500 Meter von der Unfallstelle auf einem landwirtschaftlichen Gehöft entdeckt.
Der 39-Jährige gestand darauf hin, dass er gefahren sei. Ein Landwirt hatte den Pick-up vom Unfallort entfernt. Bei den anderen drei Personen habe es sich nach Angaben der Polizei um seine Mitfahrer gehandelt. Mit der Lügengeschichte war es aber nicht genug.
Pick-up-Fahrer hatte Alkohol getrunken
Der Pick-up-Fahrer hatte obendrein Alkohol getrunken. Ergebnis eines Atemalkoholtests: 1,8 Promille. Dem Mann wurde eine Blutprobe entnommen; sein Führerschein wurde sichergestellt.
Gegen zwei der Insassen und den Landwirt leitete die Polizei Strafverfahren ein. Das Fahrzeug ist Totalschaden, der sich laut Polizei auf etwa 30.000 Euro beläuft.
Aggressiver Unfallverursacher in Hoope
Ebenfalls in Hagen im Bremischen, in Hoope, kam es am Sonntagnachmittag gegen 17.05 Uhr in der Wulsbütteler Straße zu einem weiteren Trunkenheitsunfall. „Ein 32-jähriger Beverstedter fuhr mit seinem Volkswagen auf einen Mercedes-Transporter auf. Dabei kollidierte der VW-Fahrer mit einem Baum und blieb im Grünstreifen stehen“, so Hertz weiter. Der 28-jährige Mercedes-Fahrer aus Bremen sei später mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gekommen.

Nach einem Auffahrunfall kollidierte der Verursacher mit einem Baum. Foto: Polizei Cuxhaven
Zeugen berichteten, dass der 32-Jährige zunächst zu Fuß vom Unfallort geflüchtet war. Nach Eintreffen der Polizei sei der Mann jedoch zurückgekehrt. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von mehr als zwei Promille. Eine gültige Fahrerlaubnis habe er nicht besessen.
Blutabnahme erfolgte unter Zwang
Nach Angaben der Polizei weigerte sich der Beverstedter massiv gegen eine Blutabnahme. „Die Blutentnahme musste daher unter Zwang durchgesetzt werden“, heißt es in der Mitteilung. Währenddessen habe der VW-Fahrer die Beamten beleidigt.
Nach Abschluss der Maßnahmen sei der Mann entlassen worden. Den 32-Jährigen erwarten nun mehrere Strafverfahren. (pm/col/vdb)