Sturmböen im Kreis Stade: Baum stürzt auf fahrendes Auto bei Harsefeld

Zwischen Harsefeld und Ohrensen ist eine Autofahrerin verunglückt. Foto: Polizei
In Harsefeld durchschlug ein Baum die Windschutzscheibe eines Renaults. Auch auf der B73 kam es zu einem Unfall. Die Polizei Stade mahnt Autofahrer zur Vorsicht.
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Landkreis/Hamburg. Die Menschen im Norden hatten einen stürmischen Montag. Für den Landkreis Stade gilt laut Deutsche Wetterdienst (DWD) vorerst den gesamten Montag Warnstufe 1 von 4. Demnach treten Windböen mit Geschwindigkeiten um 55 km/h aus westlicher Richtung auf.
Baum kippt zwischen Harsefeld und Ohrensen auf Fahrzeug
Ein Renault Twingo wurde am Montagmorgen auf der Kreisstraße 46 zwischen Harsefeld und Ohrensen während der Fahrt von einem umstürzenden Baum getroffen. Er durchschlug die Windschutzscheibe des Wagens. „Die 60-jährige Fahrerin aus Buxtehude kam zum Glück mit dem Schrecken davon“, meldet die Stader Polizei und mahnt zur Vorsicht. Es sei weiter stürmisch.

Ein Baum ist bei diesem Renault auf der Geest durch die Windschutzscheibe gekracht. Foto: Polizei
Unfall auf B73: Seitenwind pustet Autofahrerin von der Straße
Auch im Kreis Cuxhaven bekam mancher Autofahrer die Windböen am Montag zu spüren. Eine 78-Jährige war gegen 9.20 Uhr auf der B73 aus Cadenberge kommend in Richtung Neuhaus unterwegs, als sie bei starkem Seitenwind nach rechts von der Fahrbahn abkam, wie die Polizei Cuxhaven berichtet. Sie sei in einem Wassergraben zum Stehen gekommen.

Eine Cadenbergerin kam mit ihrem VW von der B73 nahe Neuhaus ab und landete in einem mit Wasser gefüllten Graben. Das Fahrzeug wurde durch den Unfall beschädigt. Foto: Polizei
„Durch Einsatzkräfte der Feuerwehr konnte sie aus ihrem Fahrzeug geborgen und mittels Rettungswagen zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht werden“, heißt es in der Mitteilung. Aufgrund der Bergungsmaßnahmen wurde die Bundesstraße zeitweise voll gesperrt. Es sei zu leichten Verkehrsbehinderungen gekommen.
Bahn: Höchstgeschwindigkeit reduziert – Sturmeinsätze im Norden
Der S-Bahn-Verkehr aus und in den Landkreis Stade verlief am Montagmorgen zunächst ohne Probleme. Für den Regionalexpress RE5 (Start Unterelbe) galt jedoch auf der Strecke, unter anderem zwischen Horneburg und Stade, eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80. Verspätungen seien möglich, hieß es.
Über die Nacht vermeldete die Polizei in Schleswig-Holstein bereits zahlreiche kleinere Einsätze aufgrund der anhaltenden Sturmböen. Wegen umgestürzter Bäume mussten die Bahnstrecken Itzehoe-Glücksstadt und Ahrensburg-Bargteheide am Morgen gesperrt werden. Betroffen sind die Regionalbahnlinien RE8, RE80 und RE81.

Sturmböen in und um Hamburg sorgten am frühen Morgen für erhebliche Verspätungen. (Symbolbild) Foto: Jonas Walzberg/dpa
Gegen 8 Uhr gab die Bahn auf X bekannt, dass es auch auf weiteren Strecken zu Ausfällen komme. So wird auf der Verbindung Travemünde-Hamburg ab Reinfeld mit Verspätungen von bis zu 100 Minuten gerechnet. Auf der Strecke Hamburg-Lübeck gibt es ab Moisling aufgrund eines umgestürzten Baumes sogar Verspätungen von bis zu 120 Minuten.
Die Strecke zwischen Ahrensburg und Bad Oldesloe bleibe aufgrund von Oberleitungsschäden zunächst gesperrt. Nach Angaben der DB ist zwischen den Städten ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, zwischen Bad Oldesloe und Lübeck fährt der RE80 im Zweistundentakt. Teams der DB arbeiteten vor Ort daran, die aufwendigeren Aufräum- und Reparaturarbeiten bis voraussichtlich zum Abend abzuschließen.
In der Region Lübeck gab es in der Nacht bereits 11, in Elmshorn 22 sturmbedingte Einsätze. Bauzäune und andere Gegenstände konnten schnell von den Straßen beseitigt werden, verletzt wurde dabei niemand. Die Polizei mahnt Autofahrer zur Vorsicht vor umgefallenen Bäumen oder Gegenständen auf der Fahrbahn.
Temperaturen erst rauf, dann wieder runter
Der Nordwesten um Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein kann insgesamt mit etwas höheren Windstärken rechnen als Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings sind die stärksten Sturmböen vom Darß bis Nordrügen mit bis zu 95 Kilometern pro Stunde zu erwarten. Das windige Wetter werde bis Dienstag andauern, teilte der DWD mit. Die Temperaturen liegen zwischen 8 und 12 Grad, bevor sie in der Nacht zu Dienstag auf 6 Grad abkühlen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde um 18.28 Uhr aktualisiert.