Polizeieinsätze wegen Böllerei: Feuer an Reformhaus - Frau durch Explosion verletzt

Haben Silvesterböller einen Brand in der Rotenburger Fußgängerzone ausgelöst? Foto: Feuerwehr
Die Polizei in der Region hat bereits viel Ärger mit Pyrotechnik-Fans. In der Rotenburger Fußgängerzone brennt es, in Lüneburg wird eine 42-Jährige durch einen Böllerwurf verletzt. So ist die Lage im Kreis Stade.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Die Polizei ist nach dem Verkaufsstart von Feuerwerk am Wochenende bereits wegen unerlaubter Böllerei ausgerückt. Es gab mehrfach Anrufe, berichtet der Stader Polizeisprecher, Rainer Bohmbach. Vor Ort werde dann niemand mehr angetroffen. Verletzungen oder Brände durch Feuerwerk im Landkreis Stade seien der Polizei bis Sonntagnachmittag nicht bekannt geworden.
10.000 Euro Schaden nach Brand in Rotenburg
Anders ist das im Landkreis Rotenburg: Zeugen meldeten der Polizei am Samstag gegen 23.34 Uhr einen lauten Knall und Rauch am Reformhaus in der Großen Straße in Rotenburg. Feuerwehr rückte mit 51 Einsatzkräften an. Zusammen mit der Polizei fanden sie eine brennende Markise vor. Der Brand griff dann auf eine Hausverkleidung und später das Dach über, so die Feuerwehr. Mit mehreren Trupps unter Atemschutz konnte das Feuer schnell gelöscht werden. Die nachfolgenden Nachlösch- und Kontrollarbeiten nahmen allerdings noch einige Zeit in Anspruch. Über die Drehleiter musste das Dach geöffnet werden. Wegen der engen Bauweise kontrollierten die Feuerwehrleute vorsorglich auch das Nachbargebäude. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 10.000 Euro.
Direkt vor dem Knall fuhr ein weißer Mercedes Benz auf der Großen Straße, vom Neuen Markt kommend. „Aus dem Pkw wurde offensichtlich wiederholt Silvesterfeuerwerk gezündet und geworfen“, berichtet die Polizei. Zeugen können sich auf der Rotenburger Wache (Telefon 04261/9470) melden.
Frau nach Böllerwurf verletzt
Eine 42-Jährige wurde Bereich des Penny-Markts, im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor, verletzt. Jugendliche warfen der Frau einen Böller vor die Füße, dieser explodierte. Die 42-Jährige erlitt einen kurzzeitigen Hörverlust. Hinweise nimmt die Polizei Lüneburg (Telefon 04131/607-2215) entgegen.
Polizei verteilt mehrere Platzverweise
Die Polizei in Peine erteilte am Sonntag Platzverweise, nachdem 14 Personen - die meisten von ihnen Heranwachsende - ihre neu erworbenen Böller auf einem Parkplatz in einem Gewerbegebiet in Peine gezündet hatten. Verletzte oder Schäden gab es durch verfrühte Böllerei im Einsatzgebiet der Peiner Polizei zunächst nicht.
Zwei Menschen erleiden Knalltrauma durch Pyrotechnik
Zwei Menschen haben durch die Explosion von mutmaßlich illegaler Pyrotechnik in Quickborn (Landkreis Pinneberg) ein Knalltrauma erlitten. Wie das Landeskriminalamt mitteilte, zündeten Unbekannte die Böller an Weihnachten und ließen sie in öffentlichen Gebäuden explodieren.
Am Heiligabend warfen Unbekannte einen gezündeten Böller durch das angekippte Fenster eines albanischen Kulturvereins. In der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag wurde ein Mülleimer in einem Hostel durch einen Zündkörper gesprengt. Dabei kam es zu den zwei Verletzten. Ein Zeuge hatte drei schwarz gekleidete Männer zuvor auf das Grundstück kommen sehen.
Durch die Explosionen sei ein Sachschaden entstanden, den die Polizei bislang nicht beziffern konnte. Das Landeskriminalamt sucht nun nach Zeugen. Angaben zum möglichen Tatmotiv gab es zunächst nicht.
Erst am Silvestertag selbst darf in Deutschland ohne eine vorherige Genehmigung Feuerwerk gezündet werden. Wer dennoch böllert, riskiert eine Strafanzeige. (fe/pm/dpa)