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Student aus der Ilmenau: Todesursache ermittelt

Diese Aufnahme zeigt die Einsatzkräfte wenige Minuten vor dem Leichenfund (Archivbild).

Diese Aufnahme zeigt die Einsatzkräfte wenige Minuten vor dem Leichenfund (Archivbild). Foto: DLRG Landkreis Lüneburg/Polizeiinspektion Lüneburg//dpa

Der vermisste Hamburger Student war nach einer intensiven Suche tot im Fluss entdeckt worden. Jetzt liegt das Ergebnis der Obduktion vor.

Von dpa Samstag, 19.10.2024, 08:30 Uhr

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Melbeck. Eine Obduktion hat keine Hinweise auf ein Fremdverschulden beim Tod des Hamburger Studenten in der Ilmenau ergeben. „Es ist tatsächlich von Ertrinken auszugehen“, sagte der Lüneburger Staatsanwalt Jan Christoph Hilmer. Der Leichnam des 19-Jährigen aus dem Raum Oldenburg sei zur Bestattung freigegeben. Eine standardmäßige chemisch-toxikologische Untersuchung solle folgen.

Die Männerleiche war am Mittwoch in der Nähe von Lüneburg in der Ilmenau gefunden worden. Am Donnerstag hatte die Polizei den Hamburger Studenten eindeutig identifiziert. „Ja, es ist der 19-Jährige“, sagte Polizeisprecher Kai Richter nach der Untersuchung. Die Kleidung und die gefundenen Papiere wiesen eindeutig auf die Identität des Vermissten hin. Der junge Mann war seit einer Feier auf einem Campingplatz am Freitagabend vermisst worden.

Polizei geht von Unglücksfall aus

Die Ermittlungen zum Verschwinden des Studenten nach der Erstsemester-Party laufen weiter. „Wir wollen rekonstruieren, was passiert ist“, sagte Richter. Dabei gehe es unter anderem darum, ein Fremdverschulden auszuschließen. „Wir ermitteln erst mal in Richtung eines Unglücksfalls. Wir gehen eher nicht von einem Verbrechen aus.“

Seit dem Wochenende war mit einem Großaufgebot nach dem jungen Mann gesucht worden, unter anderem mit Hubschraubern, Drohnen, Tauchern und einem Sonarboot. Der 19-Jährige war nach Polizeiangaben betrunken, als er in der Nacht zum Samstag spurlos verschwand. Sein Mobiltelefon lag an seinem Schlafplatz.

Immer mal wieder gab es Hinweise aus der Bevölkerung, Polizeikräfte suchten mit Stangen im angrenzenden Waldgebiet, in verwaisten Schuppen und Kanus. Hunde wurden eingesetzt. In den sozialen Netzwerken veröffentlichte die Familie des Vermissten ein Suchplakat mit Fotos des Mannes. Auch in Hamburg war gefahndet worden. Freunde des Studenten im ersten Semester an der Technischen Universität Hamburg reisten an die Ilmenau und verteilten Handzettel. Auch die Mutter war vor Ort.

Einsatzkräfte bergen am Fluss Ilmenau die Leiche des vermissten Studenten.

Einsatzkräfte bergen am Fluss Ilmenau die Leiche des vermissten Studenten. Foto: News5 / René Schröder/NEWS5/dpa

Die DLRG findet die Männerleiche nach engmaschiger Suche

Die DLRG suchte am Mittwoch im Fluss bei einem bereits länger geplanten Training nochmals einen Bereich in der Nähe des Campinggeländes bei Lüneburg ab. Dort fanden die Einsatzkräfte die Leiche im Wasser. „Es war der Bereich, den wir vermutet und bereits abgesucht hatten, aber die Technik hat ihre Grenzen“, erklärte Richter. Auch zwei Stromschwimmer und Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten in dem trüben Fluss zuvor nichts entdecken können.

Eine Menschenkette der DLRG erkundete das begehbare Flussbett flächendeckend. Die Retter bewegten sich gemeinsam vorwärts und tasteten sich vor. „Die Übung war geplant, dazu waren Polizisten vor Ort und haben sie eingewiesen, an bestimmten Punkten zu suchen“, führte Richter aus.

Nach Angaben der Polizei stehen die Ermittler im engen Kontakt mit den Angehörigen des 19-Jährigen, auch eine seelsorgerische Betreuung gebe es. Nach dem Verschwinden des jungen Mannes waren auch die Kommilitonen der Hochschule betreut worden.