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Korrruptionsskandal

Selenskyj kündigt Umbau im Energiesektor an

Der ukrainische Präsident Selenskyj will neue Leute an der Spitze der Energiekonzerne im Land. (Archivbild)

Der ukrainische Präsident Selenskyj will neue Leute an der Spitze der Energiekonzerne im Land. (Archivbild) Foto: Kirsty Wigglesworth/Pool AP/dpa

Eine Schmiergeldaffäre auf höchster Ebene erschüttert die Ukraine. Nun hat Präsident Selenskyj Reformen bei den staatlichen Energiekonzernen angekündigt, um mehr Transparenz zu schaffen.

Von dpa Samstag, 15.11.2025, 16:45 Uhr

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Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund eines Korruptionsskandals einen Umbau an der Führungsspitze der wichtigsten Energiekonzerne im Land angekündigt. „Parallel zur vollständigen Überprüfung der finanziellen Tätigkeit muss eine Erneuerung der Verwaltung dieser Unternehmen losgehen“, schrieb er bei Telegram. Er habe sich mit Regierungschefin Julia Swyrydenko über die nächsten Schritte dazu verständigt.

So sollen innerhalb einer Woche die Voraussetzungen für einen neuen Aufsichtsrat bei Energoatom geschaffen werden, auch der Vorstand werde völlig erneuert. Neben Energoatom gibt es aber auch Veränderungen in der Führungsetage des staatlichen Wasserkraftbetreibers Ukrhidroenergo, beim Betreiber des Gaspipelinesystems in der Ukraine und beim staatlichen Energieriesen Naftogaz. Entsprechende Ausschreibungen seien angesetzt. 

Korruptionsskandal bringt Selenskyj in Bedrängnis

Die Ankündigung gilt als Flucht nach vorn von Selenskyj. Energoatom ist der Konzern, um den sich der Korruptionsskandal dreht. Beim Bau von Schutzanlagen für die Energieinfrastruktur sollen bis zu 100 Millionen an Schmiergeldern geflossen sein - zwei Minister sind wegen der Affäre zurückgetreten. Zwei Verdächtige, darunter ein enger Vertrauter Selenskyjs, haben sich ins Ausland abgesetzt. 

Es ist der größte Korruptionsskandal in der Ukraine seit Kriegsbeginn. Für den Präsidenten geht es nun darum, sich von den korrupten Funktionären aus seinem Umfeld abzugrenzen - auch um weitere Hilfen aus dem Ausland für sein kriegsgeplagtes Land nicht zu gefährden.

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