Elbe-Radweg durch den Kreis Stade belegt erneut Platz 2

Der Elbe-Radwanderweg führt durchs Alte Land, Stade und Kehdingen. Foto: dpa
Ausgerechnet der Nachbar von der Weser hat 2023 den Spitzenplatz der meistgenutzten Radfernwege belegt. Das jährliche Ranking zeigt aber auch: Strecken am Wasser stehen hoch im Kurs.
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Landkreis. Bei Radreisen bleibt die Devise: am liebsten am Wasser entlang. Der Weser-Radweg führt das Ranking der meistbefahrenen Radfernwege auch für 2023 an, teilt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) mit. Dahinter folgt wie im Vorjahr der Elbe-Radweg, der auf einer Länge knapp 1220 Kilometern von Sachsen bis hinein ins Alte Land, Stade und Kehdingen führt. An dritter Stelle liegt der deutsche Teil des Ostseeküsten-Radwegs. Unter den ersten zehn Radfernwegen finden sich nur Strecken entlang von Gewässern.
Der ADFC hat zur Tourismusmesse ITB in Berlin seine jährliche Radreise-Analyse vorgestellt, für die gut 16.000 Menschen ab 18 Jahren befragt wurden.
Den Angaben nach wurde der Weser-Radweg einerseits am häufigsten befahren und war andererseits auch der beliebteste. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Weser-Radweg die Spitzenposition des beliebtesten Radfernwegs in Deutschland verteidigen konnten“, sagte die Sprecherin der Weser-Radweg Infozentrale Petra Wegener.
Die Top 10 der meistbefahrenen Radfernwege 2023:
- Weser-Radweg
- Elberadweg
- Ostseeküstenradweg
- Donauradweg und Rhein-Radweg
- Main-Radweg
- Ruhrtal-Radweg
- Bodensee-Königssee-Radweg
- Ems-Radweg
- Bodensee-Radweg
- Mosel-Radweg

ARCHIV - Eine Fahrradfahrerin fährt auf dem Weser-Radweg. Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild
Von Hann. Münden führt der Weser-Radweg durch das Weserbergland und weiter nach Minden in Nordrhein-Westfalen. Von dort geht es wieder zurück nach Niedersachsen und weiter nördlich bis nach Bremen. Letztlich endet die Strecke in Cuxhaven an der Nordseeküste.
Kurz-Radreisen meist in Wohnortnähe
Die meistbesuchten Regionen in Deutschland für längere Radreisen mit drei oder mehr Übernachtungen sind demnach die Grafschaft Bentheim-Emsland-Osnabrücker Land in Niedersachsen, der Bodensee, die schleswig-holsteinische Ostsee- und die niedersächsische Nordseeküste.
In Summe wurden 60 Prozent der längeren Radreisen in Deutschland gemacht, entsprechend 40 Prozent im Ausland. Hier lag Österreich als Reiseziel ganz vorn, gefolgt von Italien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark.
Kurz-Radreisen mit einer bis maximal zwei Übernachtungen und Tagesausflüge fänden indes meist in Wohnortnähe statt, so der ADFC.
Niedersachsen bei Fahrradfahrern beliebt
Den Angaben nach unternehmen viele Menschen in Niedersachsen längere Fahrradreisen von mehr als drei Tagen. Nur in Bayern werden häufiger mehrtägige Touren unternommen. Viele der Fahrradurlauber würden dabei mit der Bahn anreisen, ihre Tour mit einem E-Bike unternehmen und durchschnittlich 123 Euro pro Tag ausgeben.
Der Vorsitzende des ADFC Niedersachsen, Rüdiger Henze, mahnte, dass die Transportangebote für Fahrräder in Zügen weiter ausgebaut werden müssten, damit der Radtourismus in Niedersachsen noch besser angenommen werde.
Weniger Menschen machen längere Radreisen
Den Angaben nach haben 2023 hochgerechnet 3,6 Millionen Menschen eine oder mehrere Radreisen mit mehr als drei Übernachtungen gemacht, das waren laut ADFC weniger als im Vorjahr (4,6 Millionen). Die durchschnittliche Reisedauer bei diesen längeren Reisen blieb mit 7,6 Nächten nahezu unverändert (2022: 7,4 Nächte).
Erstmalig erfasst wurden dem Fahrrad-Club zufolge Zahlen für kürzere Trips: 2023 haben laut den Berechnungen auf Basis der Umfrage rund fünf Millionen Menschen eine oder mehrere Kurzreisen mit einer oder zwei Übernachtungen gemacht.
Eine letzte Zahl aus der Analyse: Hochgerechnet 36,4 Millionen Menschen haben 2023 mindestens einen Tagesausflug mit dem Rad gemacht, das waren weniger als im Vorjahr (38 Millionen). Weil zugleich die Zahl der Ausflüge pro Person aber von 11,7 auf 12,5 angestiegen ist, sei die Gesamtzahl an Tagesausflügen dennoch um 10 Millionen auf 455 Millionen gewachsen, so die Berechnung des ADFC. (dpa/tmn)