Motorradfahrer schwer verunglückt – Biker-Verband mahnt

Der Mann verlor auf der Kreisstraße 60 in einer Rechtskurve die Kontrolle über seine Maschine. Foto: Polizei
Im Landkreis Cuxhaven wird ein 30 Jahre alter Mann schwer verletzt. Die Polizei hat einen Verdacht - und die Biker richten einen Appell an Autofahrer.
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Elmlohe. Am Montag kam noch einmal die Sonne raus, ehe das schöne Wetter wieder eine Pause einlegt. Mit den Sonnenstrahlen begann auch die Motorradsaison - und die ersten Unfallmeldungen ließen nicht lange auf sich warten. In Ahlerstedt stürzte am Sonnabend ein Quadfahrer wegen überhöhter Geschwindigkeit in einen Graben, im Landkreis Cuxhaven verunglückte am Montagmittag ein weiterer Biker schwer.
Wie die Polizeiinspektion Cuxhaven am Dienstag mitteilt, sei der 30-Jährige zwischen den Ortschaften Drangstedt und Elmlohe gegen einen Baum geprallt. Der Mann sei auf der Kreisstraße 60 in Richtung Elmlohe unterwegs gewesen, als er in einer Rechtskurve nach links von der Straße abgekommen sei. Dabei sei er gegen einen Baum gekracht. Maschine und Fahrer landeten auf dem Radweg.
Motorradunfall hätte tödlich enden können
„Durch den Unfall erlitt er schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen“, berichtet Polizeisprecher Stephan Hertz. Der 30-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht. Das Motorrad musste abgeschleppt werden.
Trotz der schweren Verletzungen habe der Mann noch Glück im Unglück gehabt. Hätte er den Baum frontal getroffen, hätte der Unfall durchaus tödlich enden können, mahnt Hertz.
Die Polizei appelliert an alle Motorradfahrer: Das Wetter wird wieder besser und die Motorradsaison startet ins neue Jahr. Gerade am verganenen Wochenende waren bei den warmen Temperaturen unzählige Fahrerinnen und Fahrer unterwegs. „Fahren Sie vorsichtig und gewöhnen Sie sich erst wieder an das Fahrverhalten ihrer Maschine und die Straßenverhältnisse. Tragen Sie entsprechende Schutzkleidung und achten Sie auf ihre Umgebung und alle anderen Verkehrsteilnehmenden.“
Wie fällt die Unfallbilanz aus?
Auch der Interessenverband der Biker ruft zu besonderer Vorsicht auf. „Die Autofahrer sind noch nicht daran gewöhnt, dass wieder Motorradfahrer unterwegs sind“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Motorradfahrer, Michael Lenzen. „Wir haben das Problem der gegenseitigen Rücksichtnahme. Da passieren zu Saisonbeginn erfahrungsgemäß mehr Unfälle mit Autos und Motorrädern.“ Mitunter seien Motorradfahrer nach der Winterpause zudem noch aus der Übung.
Noch gibt es keine abschließende Bilanz zur Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr. Laut ersten Angaben des Statistischen Bundesamts kamen von Januar bis November 2024 mehr Menschen ums Leben, die mit einem amtlich zugelassenen Kraftrad unterwegs waren, also unter anderem mit Leichtkrafträdern, Motorrollern und Motorrädern. Es seien neun Tote mehr gewesen als im Jahr zuvor. 2023 waren insgesamt 497 Tote gezählt worden.
Bundesweit sind laut Kraftfahrtbundesamt knapp fünf Millionen Motorräder zugelassen. Das ist laut Lenzen ein Höchststand.
Motorradfahrer flüchtet nach Kollision mit Auto
Bereits am vergangenen Donnerstag (6. März) hatte es Ärger zwischen einem Motorrad- und einem Autofahrer im Landkreis Cuxhaven gegeben. In Hagen im Bremischen wollte eine eine 73-Jährige mit ihrem Pkw von einem Parkplatz auf die Straße fahren, musste aber verkehrsbedingt warten. Ein bislang unbekannter Motorradfahrer touchierte beim Vorbeifahren den stehenden Wagen und stürzte.
Im Anschluss stieg er jedoch sofort wieder auf seine Suzuki und fuhr davon. Das Auto der Seniorin wurde jedoch an der Fahrzeugfront beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Unfallflucht. (dpa/tip/pm)