Zähl Pixel
Blaulicht

Seniorin verliert beinahe 20.000 Euro: Zufall rettet vor Telefonbetrug

Die Frau wurde immer wieder angerufen (Symbolbild).

Die Frau wurde immer wieder angerufen (Symbolbild). Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Im Kreis Cuxhaven haben „Polizisten“ eine Seniorin betrogen. Die Frau hatte einen Schutzengel. Den hatte auch ein Mitarbeiter einer Psychiatrie, den ein Bewohner umbringen wollte.

Von Redaktion Montag, 03.03.2025, 12:41 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Kreis Cuxhaven. Eine 83-jährige Frau aus Schiffdorf wurde am 27. Februar Ziel von Telefonbetrügern, teilt die Polizei Cuxhaven mit. Diese riefen die Seniorin über mehrere Tage an und berichteten von einem angeblichen Raubüberfall. Einige Täter seien bereits gefasst, zwei Kriminelle würden die Polizei noch in der Nachbarschaft vermuten, so die Legende der Betrüger. Die Frau solle darum ihre Habseligkeiten in Sicherheit bringen.

Dem kam die Frau schließlich nach und überwies fast 20.000 Euro. Aufgrund eines glücklichen Zufalls war das Zielkonto der Täter bereits gesperrt. Die Bank habe die Zahlung der Geschädigten deshalb rückabwickeln können, so Polizeisprecher Stephan Hertz. Sie habe den Fall anschließend der Polizei gemeldet.

Echte Polizei fordert kein Bargeld

Aufgrund der Ereignisse wiederholt die Polizei ihre Bitte, insbesondere ältere Angehörige aufzuklären. Dies sei insbesondere deshalb wichtig, da die Täter in der Gesprächsführung immer professioneller und überzeugender vorgehen.

Es seien Fälle bekannt, in denen Kriminelle aus dem Umfeld der späteren Opfer Sprachnachrichten abgefangen und anschließend eine KI angelernt hätten, so Hertz auf TAGEBLATT-Anfrage. Anschließend hätten sie während der Telefonate die Stimmen von Angehörigen imitieren können.

Bürger und Bürgerinnen sollten darum Angehörige über diese und andere Maschen aufklären. Zudem würden staatliche Behörden wie die Polizei, Ordnungsämter oder Staatsanwaltschaften weder Bargeld noch Wertgegenstände fordern oder verwahren.

Wer verdächtige Anrufe erhält, solle direkt auflegen und die Polizei verständigen.

Versuchtes Tötungsdelikt in der Psychiatrie

Bereits am 9. Februar versuchte ein 24-Jähriger in einer geschlossenen Station einer Klinik in Debstedt einen Mitarbeiter zu töten. Der Bewohner stach mehrfach mit einem Buttermesser auf den 70-Jährigen ein, teilt die Polizei Cuxhaven mit. „Aufgrund der Beschaffenheit des Messers erlitt das Opfer nur oberflächliche Verletzungen“, so Polizeisprecher Stephan Hertz.

Nach polizeilichen Ermittlungen, auch zum Gesundheitszustand des Beschuldigten, beantragte die Staatsanwaltschaft Stade Untersuchungshaft gegen den jungen Mann, welche in der letzten Woche durch das Amtsgericht Stade erlassen wurde. Der Mann wurde im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie gehört zum Ameos-Klinikum Seepark Geestland und wollte sich nicht zu dem Geschehen äußern. Zu dem Einzugsgebiet der Klinik gehört der Landkreis Cuxhaven wie auch der Landkreis Osterholz. Die Behandlung findet dabei auf den Stationen, aber auch in der Tagesklinik und in den Ambulanzen statt. Die Klinik steht gesetzlich Versicherten wie auch Privatpatienten offen. (PM/cnv/lw)

Weitere Artikel

T Tödlicher Arbeitsunfall: Kranladung stürzt auf Mann

Im Cuxhavener Hafen kommt es zu einem tragischen Unfall: Ein Kranmanöver endet tödlich für einen Arbeiter. Die Ermittlungen zur Ursache laufen. Eine Vermutung, wie es zum Unfall kommen konnte, liegt aber bereits vor.

Trafohaus in Jork-Ladekop brennt

Dichter beißender Qualm stieg empor: In Osterladekop ist am Montagmittag ein Stromverteilerhaus in Brand geraten. Einige Anwohner waren zeitweise ohne Strom.