Unkrautbrenner lösen Heckenbrände in Stade und im Alten Land aus

Die Bützflether Feuerwehr löschte einen Heckenbrand und hat mahnende Worte. Foto: Feuerwehr
Die Feuerwehren im Landkreis Stade rückten gleich zu mehreren Bränden aus, die durch Abflammgeräte ausgelöst wurden. Bei der aktuellen Trockenheit sollten Gartenbesitzer auf eine solche Unkrautvernichtung verzichten, Bußgelder drohen.
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Landkreis. Zur Mittagszeit wurden die Ortswehr Königreich und die Polizei an den Obstmarschenweg alarmiert. Auch hier hatte ein Anwohner mit einem gasbetriebenen Unkrautbrenner im Garten gearbeitet. Durch die anhaltende Trockenheit entzündeten sich Tannen, Büsche und Teile der umliegenden Vegetation.
„Die Tannen brannten bis in die Baumkronen in circa vier Metern Höhe“, schreibt die Altländer Feuerwehr bei Facebook. Durch das schnelle Eingreifen der Anwohner mit einem Gartenschlauch und den Einsatz von zwei Pulverlöschern habe eine weitere Brandausbreitung verhindert werden können. Die Feuerwehr löschte mit einem C-Rohr nach. Zum Abschluss überprüften die Einsatzkräfte den Brandort noch mit einer Wärmebildkamera.

Ein Feuer am Obstmarschenweg rief die Feuerwehr Königreich und die Polizei auf den Plan. Foto: Feuerwehr
Gegen 12.56 Uhr eilte die Bützflether Feuerwehr zu einer brennenden Hecke. Das etwa drei Meter lange Buschwerk habe durch den Schnellangriff abgelöscht werden können, so dass sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte, melden die Bützflether in den Sozialen Medien.
„Das Feuer wurde durch Abflammen von Unkraut verursacht“, schreiben die Retter und betonen, wie wichtig es sei, bei solchen Arbeiten konzentriert und genau vorzugehen. Bereits ein kleiner Funke oder etwas zu viel Hitze können bei trockenen Pflanzen zu einem Feuer führen.
Brandgefahr: Unkraut bei Trockenheit nicht abfackeln
Mit Unkrautbrennern, auch Abflammgeräte genannt, werden unerwünschte Pflanzen auf gepflasterten oder geteerten Bereichen nicht direkt verbrannt. Es wird nur auf eine recht hohe Temperatur erhitzt, was das Eiweiß gerinnen lässt und die Zellwände zerstört.
Hobbygärtner sollten daher bei der Anwendung auch darauf achten, dass sich die Pflanzen gar nicht richtig entzünden und abbrennen - das erhöht lediglich die allgemeine Brandgefahr. Außerdem sollte man vorher getrocknete Pflanzenreste wie Blätter, Gräser und Zweige entfernen und einen windstillen Tag für die Arbeit nutzen. So lässt sich die offene Flamme sicherer und gezielter einsetzen.
Vernichtungsmittel sind auf dem Hof verboten
Die Unkrautbrenner werden gerne eingesetzt. Denn mit Chemie darf Unkraut am Rande von Bürgersteigen und sonstigen Gehwegen, privaten Hofflächen und Zufahrten zum Grundstück nicht entfernt werden. Bei Verstoß dagegen drohen Bußgelder.
Grund ist der Umweltschutz. Während im Beet chemische Wirkstoffe überwiegend an die Pflanzen gelangen und im Boden nach und nach abgebaut werden, spült Regen die Unkrautvernichtungsmittel auf Pflaster und Wegen in die Kanalisation.
Die sicherste Alternative ist die Handarbeit mit dem Fugenkratzer, der gezielt die Pflanze samt Wurzeln aus dem Boden holt. Stahlbürsten zerstören das Grün, zugleich reißen sie die Pflanze aus dem Boden. (fe/mit dpa)