Vermisster Arian: Wurde der Junge auf einer Webcam gesehen?

Ein Polizeihubschrauber suchte am Dienstag die Oste nach Arian ab. Der Sechsjährige ist seit mehr als zwei Wochen verschwunden. Foto: JOTO
Seit mehr als zwei Wochen wird der sechsjährige Arian aus Elm vermisst. Am Dienstag hat die zuständige Ermittlungsgruppe der Polizei Rotenburg einen außergewöhnlichen Hinweis erhalten.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Zeven/Elm/Osten. Die Polizei Rotenburg spricht von einem „außergewöhnlichen“ Hinweis: Eine Frau aus Süddeutschland habe sich den Angaben zufolge im Internet den Livestream einer Webcam angeschaut, die die Oste in Höhe der Schwebefähre Osten-Hemmoor zeigt.
Kräftezehrender Einsatz
T „Alles versuchen, was möglich ist“: Polizeichef spricht über die verzweifelte Suche nach Arian
„Dabei habe sie einen Gegenstand im Wasser treiben sehen und sofort die Polizei darüber informiert“, berichtet Heiner van der Werp, Pressesprecher der Polizei Rotenburg, am Mittwoch.
Polizei und Feuerwehr suchen mit Drohne, Hund und Hubschrauber nach Arian
Auf Veranlassung der Ermittlungsgruppe habe die örtliche Polizei aus Hemmoor den Hinweis sofort überprüft; auch Feuerwehren aus Osten, Neuhaus und Oberndorf waren im Einsatz und hätten Gewässer abgesucht.
Die Polizei habe zunächst mit einer Drohne und später mit einem speziellen Suchhund gesucht. Auch ein Polizeihubschrauber sei zum Einsatz gekommen, der die Oste von Bremervörde bis zur Oste-Mündung in die Elbe abflog.
Vermisster Junge
T Einsatzkräfte auf der Suche nach Arian zwischen Hoffnung und Ernüchterung
Leider führten die Suchmaßnahmen nicht zum Erfolg: Ein Team der Ermittlungsgruppe teilte am Abend vom Einsatzort mit, dass sich der Hinweis nicht bestätigt habe.
„Bislang ist unklar, um welchen Gegenstand es sich auf der Übertragung der Webcam gehandelt haben könnte“, so der Polizeisprecher.
Polizei bittet weiterhin um Hinweise im Vermisstenfall Arian
Die Polizei bittet die Bevölkerung weiterhin um Hinweise zu Arian und seinem möglichen Aufenthaltsort und nimmt diese über das eingerichtete Hinweistelefon entgegen: 0 47 61/74 89-135.
„Wir ermitteln nach wie vor in alle Richtungen“, sagte der Polizeisprecher am Mittwoch. „Es scheint am wahrscheinlichsten zu sein, dass es ein Unglücksfall ist“, sagte er. Möglicherweise sei der Junge in den Fluss Oste gefallen.
Es gebe aber immer noch viele Fragezeichen. „Wir halten viele Möglichkeiten für denkbar“, so der Sprecher. Demnach erhält die Polizei weiter täglich Hinweise aus der Bevölkerung.
Einsatzkräfte und Freiwillige suchten eine Woche lang nach Arian
Arian ist seit dem 22. April 2024 verschwunden. Der Sechsjährige hatte sein Elternhaus abends unbemerkt verlassen. Einsatzkräfte und auch Freiwillige aus Elm suchten eine Woche lang Tag und Nacht nach dem Jungen - zeitweise mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung.
Vor gut einer Woche hatten die Ermittler die aktive Suche dann eingestellt. Seitdem hat die fünfköpfige Ermittlungsgruppe „Arian“ die Arbeit an dem Vermisstenfall übernommen. (pm/vdb)