Einbruchsserie im Kreis Stade: Diebe haben Autos und Häuser im Blick

Am Stader Bahnhof wurden drei Autos aufgebrochen. Von weiteren acht Einbrüchen in Häuser und Betriebe sowie einem gescheiterten Diebstahl im Landkreis Stade berichtet die Polizei.
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Landkreis. Wie die Polizei mitteilt, haben Unbekannte am Samstag tagsüber zwischen 6.15 und 14.15 Uhr im Parkhaus am Stader Bahnhof im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss einen Nissan Qashqai, einen Opel Mocca und einem Skoda Fabia aufgebrochen und eine geringe Menge Kleingeld erbeutet. Der angerichtete Schaden beläuft sich nach Schätzungen der Polizei auf mehrere Hundert Euro. Die Stader Wache nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 04141/ 102215 entgegen.
Diebe nehmen Drochtersen und Assel ins Visier
Ein Unbekannter ist am Samstag zwischen 12 Uhr und Mitternacht im Drochterser Fasanenweg gleich in drei Einfamilienhäuser eingebrochen. „In einem Fall wurde eine Terrassentür, in den beiden anderen Fällen ein Fenster aufgehebelt und dem Täter gelang es dann, so in die jeweiligen Gebäude einzusteigen“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. In den Häusern durchsuchte er mehrere Räume. In einem der Häuser wurde Schmuck gestohlen. Ob sonst etwas fehlt, steht noch nicht fest, so die Polizei. Anschließend flüchtete der Unbekannte über das angrenzende Feld. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Hundert Euro.
In Assel ist ein Einbrecher in der Wether Straße auf das Terrassendach eines Einfamilienhauses geklettert. Er hebelte ein Fenster auf und drang ins Haus ein. Was bei der Durchsuchung sämtlicher Schränke erbeutet werden konnte, ist laut Polizei noch unklar. Der Schaden dürfte sich auf über 500 Euro belaufen. Zeugen können sich auf der Wache in Drochtersen (Telefon 04143/ 912340) melden.
Einbrüche in Hallen in Buxtehude und Büro in Sauensiek
Zwischen Samstagnachmittag, 15.30 Uhr, und Sonntagmittag, 12 Uhr, gab es einen Einbruchsversuch in der Sauensieker Gewerbestraße. Unbekannte versuchten, die Außentür einer Betriebshalle aufzuhebeln. „Da dies scheiterte, flüchteten der oder die Täter, ohne in das Gebäude eindringen zu können und ohne Diebesgut“, berichtet der Polizeisprecher. Auf etwa 2000 Euro schätzt die Polizei in diesem Fall den Sachschaden.
Im Buxtehuder Gewerbegebiet Ostmoorweg haben Unbekannte zwischen Sonntagmittag, 13 Uhr, und Montagmorgen, 6 Uhr, zwei Fenster von Rolltoren verschiedener Betriebe aufgebrochen. Anschließend sind die Täter in die Lagerhallen eingedrungen und haben Messingbeschläge und Pferdegeschirr gestohlen. Der angerichtete Schaden dürfte sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf über 1000 Euro belaufen.
Kupferdiebe haben in der Zeit von Samstagnachmittag, 16 Uhr, bis Montagmorgen, 8.30 Uhr, auf dem Gelände der Stadtwerke Buxtehude im Ziegelkamp an vier Gebäuden insgesamt etwa 25 Meter Kupferfallrohre abmontiert, mitgenommen und so einen Schaden von etwa 800 Euro angerichtet.
Einbruch in Hedendorf: Unbekannte haben zwischen Freitagnachmittag, 17 Uhr, und Sonntagmorgen, 9.45 Uhr, in der Straße An der Reith ein Fenster aufgehebelt und sind in eine Produktionshalle eingebrochen. Die Diebesbeute ist nach Angaben der Polizei noch unklar, der Schaden beläuft sich auf mehrere Hundert Euro.
Diebe sind in der Zeit von Donnerstagabend, 20 Uhr, bis Samstagmittag, 12 Uhr, in Buxtehude in der Straße Hinter der Linah in ein als Bürogebäude genutztes Einfamilienhaus eingedrungen. Zuvor öffneten der oder die Einbrecher die Terrassentür gewaltsam. „Ob etwas und was bei der anschließenden Durchsuchung entwendet werden konnte, steht zurzeit noch nicht fest“, so Bohmbach. Der Sachschaden wird auf mehrere Hundert Euro geschätzt.
Hinweise nimmt Polizeikommissariat Buxtehude (Telefon 04161/ 647115) entgegen.

Ein Mann mimt einen Einbrecher und benutzt ein Brecheisen, um eine gekippte Terrassentür aufzuhebeln. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/dpa-tmn
Sicherheitstipps: So senken Sie Ihr Einbruchsrisiko
Ein Einbruch in die eigenen vier Wände: Das ist oft eine schlimme Erfahrung, nicht nur, wenn Wertgegenstände oder Geld fehlen. Auch das Sicherheitsgefühl zu Hause kann flöten gehen, womöglich mit schweren psychischen Folgen für Betroffene.
Auch wenn sich Einbrüche nur schwer mit vollständiger Sicherheit verhindern lassen: Durch das eigene Verhalten kann man etwas bewirken – und möglicherweise einen Einbruch verhindern. Im Jahr 2023 scheiterte immerhin knapp die Hälfte der Wohnungseinbrüche (46,3 Prozent). Sie kamen laut K-Einbruch, einer Initiative von Polizei und Wirtschaft, nicht über das Versuchsstadium hinaus.
Diese Anti-Einbruch-Tipps gibt K-Einbruch:
Ist wirklich alles abgeschlossen?
Schließen Sie die Haustür immer zweifach ab, wenn Sie Ihr Haus verlassen. Auch wenn Sie nur kurz weg sind, sollten Sie die Tür also nicht einfach nur hinter sich zuziehen. Außerdem wichtig: Fenster, Balkon- und Terrassentüren schließen. Laut der Initiative gilt: „Gekippte Fenster sind offene Fenster.“ Auch sie müssen geschlossen werden.
In Mehrfamilienhäusern sollte man gemeinsam mit den Nachbarn darauf achten, dass der Hauseingang auch tagsüber zu bleibt. Keller- und Bodentüren sollten hier ebenfalls verschlossen bleiben.
Wohin mit dem Schlüssel?
Innen stecken lassen sollten Sie ihn bei einer Tür mit Glasfüllung jedenfalls nicht. So eine Glasscheibe lässt sich schließlich einschlagen, der Schlüssel kann dann abgezogen und umgedreht werden. K-Einbruch warnt außerdem davor, den Haustürschlüssel draußen zu verstecken. Einbrecher finden demnach jedes Versteck.
Sie haben Ihren Schlüssel verloren? Dann wechseln Sie am besten den Schließzylinder aus.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Es klingelt an Ihrer Tür, obwohl Sie niemanden erwarten? Die Initiative K-Einbruch rät, die Tür auf Klingeln hin nicht bedenkenlos zu öffnen. Nutzen Sie besser vorher den Türspion und verwenden Sie einen Sperrbügel. Bevor Sie den Türöffner im Mehrfamilienhaus drücken, sollten Sie abfragen, wer da gerade ins Haus will.
Am besten gibt man außerdem keine Hinweise, dass man nicht zu Hause ist: Rollläden sollten nur nachts und nach Möglichkeit nicht tagsüber geschlossen werden. Sie wollen ja nicht schon auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren, heißt es von der Initiative.
Gemeinsam gegen Einbruch
Wer Kontakt zu seinen Nachbarn hat, kann sich gegenseitig unterstützen. In der Urlaubszeit etwa, indem Sie gegenseitig Ihre Briefkästen leeren. Schließlich sollen Haus oder Wohnung einen möglichst bewohnten Eindruck erwecken, um Einbrecher abzuschrecken. Zudem kann man darauf achten, ob sich Fremde auf dem Nachbargrundstück aufhalten – und sie ansprechen.
Die Initiative rät, bewusst auf verdächtige Situationen zu achten – und bei ausgelösten Alarmanlagen und in dringenden Verdachtsfällen die Polizei zu verständigen.
Übrigens: Nicht nur Wohnungen, auch Gartenhütten können zum Ziel von Einbrechern werden. Sie haben in der Regel keine einbruchsicheren Fenster und Türen und werden von Gelegenheitstätern schnell mit einfachem Hebelwerkzeug aufgebrochen. Laut der Initiative K-Einbruch lässt man hochwertige Gerätschaften und Werkzeuge wie Rasenmäher, Motorsägen oder auch den Grill besser nicht im Schuppen, sondern lagert sie zu Hause ein.
Verschließen Sie zudem Fenster und Türen Ihrer Gartenhütte. Um die Hüttentür zu sichern, können Sie zu Hangschlössern und massiven Überfallen greifen. Sogenannte Überfallen bestehen aus einem länglichen Bügel, der an der Tür montiert wird, und einem Gegenstück, das am Türrahmen angebracht wird. Verschlossen werden sie dann mit einem Vorhängeschloss. (fe/pm)
Hinweis der Redaktion: Letztes Update um 13.49 Uhr.